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 Kapitel aus Faeryls Märchenstunde

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Feuerfresser

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BeitragThema: Kapitel aus Faeryls Märchenstunde   Kapitel aus Faeryls Märchenstunde Icon_minitimeMo 3 Mai 2010 - 22:12

Da einige Geschichten nicht den Weg hierher gefunden haben setze ich sie mal hier rein.

ich werde die Schreiber fragen ob ich sie in den offiziellen Märchentrhead setzen soll


Zuletzt von Feuerfresser am Mo 3 Mai 2010 - 22:17 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Feuerfresser

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BeitragThema: Re: Kapitel aus Faeryls Märchenstunde   Kapitel aus Faeryls Märchenstunde Icon_minitimeMo 3 Mai 2010 - 22:13

von Fretti am 29.01.10

Fretti sah lächelnd in Firos Richtung und ihr Herz wurde warm dabei, gleichzeitig aber war ein kleiner Schmerz darin. Wie lange ist es her das Fearyl so klein war dachte sie dabei. Die Zeit ging so schnell um und ehe man sich versah waren sie auch schon groß.
Firo saß am Fenster und spähte wie so oft heraus um als erster zu sehen ob Fearyl diesen Abend zurück kommen würde. Er war nun schon wieder seit Tagen weg gewesen und Firo vermisste ihn sehr. Als sich von hinten zwei Hände auf seine Schultern legten schmiegte er sich an und seufzte: "Ich vermisse ihn."
"Ich auch." antwortete Fretti und schloß die Arme um ihn. "aber mach dir keine Sorgen, er weiß schon genau was er macht. Weißt du, er ist gut darin sich zu verstecken. Und seit er bei mir ist habe ich noch nie eine Creatur gesehen die Faeryl nicht um den kleinen Finger gewickelt hätte." Sie lächelte während ihr so manch Erinnerungen durch den Kopf gingen.
"Er war noch kein Jahr alt, da hat er die ganze Gilde in Aufruhr versetzt weil er einfach vort war. Wir konnten ihn einfach nicht finden."
Firo hörte gespannt zu. Bis jetzt hatte er noch nie etwas über Faeryls Kindheit gehört.
"Wir suchten überall nach ihm aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Ein paar von uns sind sogar zum stream gelaufen und haben ihre Wassertiere dort nach ihm suchen lassen. Und die Lufttiere flogen den halben Tag in diesem Gebiet herum um von oben nach ihm Ausschau zu halten. Aber nirgends ward er zu finden. Als es dann dunkel wurde undwir uns gerade mit Fackeln ausrüsten wollten um im Wald nach ihm zu suchen kam Ty herein. Er war in seiner Wolfsform und bis zu dem Tag hatte ihn noch keiner von uns zu Gesicht bekommen." Erklärte sie. "Da kam also dieser übergroße Wolf langsam in die Gildenhalle herein, uns allen blieb die Luft weg da wir nicht wußten was er wollte. Wehrwölfe waren damals keine oft gesehenen Gäste hier mußt du wissen. Ty war der Erste der sich hier dauerhaft nieder lies. Da drehte er sich seitlich und fragte gleichzeitig ob dieses freche Etwas zu uns gehören würde. Und da hing Faeryl, sich feste an der Rute des Wolfes festhaltend und bei der Drehung fröhlich am jauchzen." Allein bei dem Gedanken mußte Fretti kichern.
"Wie sich später herausstellte mußte er unbemerkt auf einen schlafenden Greif geklettert sein und als dieser später fort flog nahm er Faeryl gleich mit. Irgendwann war er gelandet und Fearyl herunter geplumst. Ty hatte ihn dann anhand seines Geschreis gefunden und ihn hierher gebracht."
Firo machte große Augen. Er konnte sich gar nicht vorstellen das ausgerechnet Faeryl sowas gemacht haben sollte. "Wirklich?" fragte er erstaunt.
"Oh ja." lachte Fretti. "Glaub ja nicht das Faeryl ein einfaches Kind war. Vor ihm war nichts sicher und er war mindestens so schwer zu hüten wie deine beiden Welpen." Sie deutete auf die beiden Racker die schwer damit beschäftigt waren die Lederkissen zu zerbeißen.

"Oh, an den Tag kann ich mich nur zu gut erinnern." kam es von DarkAngel, die am Kamin saß und kaum durch die vielen Lagen an Decken in die sie sich gewickelt hatte kaum zu erkennen war.
"An diesem Tag hatte er erst seinen Spinatbrei in das Fell meines ersten weißen Pegasi gerieben. Und dazu noch den Heidelbeersirup darüber geschüttet. Es hat Wochen gedauert bis das Fell wieder rein weiß war."
Firo bekam den Mund gar nicht zu. Das Konnte doch nicht Faeryl sein über die sie da sprachen?

"Das ist aber nichts im Vergleich dazu wie wir Tage brauchen um alle getrockneten Erbsen wieder aufzulesen als er sich versuchte an dem Vorratssack hoch zu ziehen." kam es von Fin und sie rieb sich dabei ihr Schienbein als ob es schmerzen würde. "Es hat Tage gedauert bis wir nicht ständig über kullernde Erbsen ausgerutscht sind."

"Hör auf mit Erbsen." stöhnte Nilidriel auf, die neben ihr saß. "Ich fand es viel schlimmer ihm die Erbsen aus Nase und Ohren wieder raus zu pulen weil er die sich dort reingesteckt hatte." Sie sah Firo an. "Schonmal versucht ein Kleinkind so festzuhalten das es sich nicht mehr bewegen kann? Und Fearyl ist wirklich sehr agil und wendig, fast wie ein Aal." Dabei wand sie sich selber ein bisschen um es zu veranschaulichen.
"Dieses kleine Biest hat mir dabei sogar in die Hand gebissen als ich seinen Kopf festhalten wollte damit Fretti ihm die Dinger raus holt. Danach durfte sie versuchen ihn zu bändigen und ich hab es versucht. War gar icht einfach, auch wenn ich lange schmale Finger habe."

Firo stellte es sich gerade bildlich vor wie Faeryl im Kleinformat sich wand mit Erbsen in der Nase und musste unweigerlich kichern.

"Ja, lach du nur." brummte Ty. "Dein heißgeliebter Faeryl war nicht immer so lieb und nett wie jetzt, das war ein richtiger Satansbraten. Kaum das er mich damals sah hing er auch schon an meiner Rute und lies nicht mehr los. Mir blieb gar nichts anderes übrig als mit ihm hier hin zu gehen in der Hoffnung das ihn mir hier jemand abnimmt."

Fretti ging, einen Arm um Firo gelegt zu Feuerstelle, viele der Anderen versammelten sich auch dort. Nach und nach brachte jeder eine Geschichte zum Besten über klein Fae.

"Und weißt du noch," kam es von Hotaru, "als er einem der Dires von Ty einen Knochen wegnahm und auf allen Vieren, den Knochen im Mund durch die Halle lief und dabei versuchte genau so zu knurren wie sie? Wie alt war er da nochmal gewesen? sie schaute in Frettis Richtung.
"Da wollte er noch 2 werden." erwiederte sie lachend. "Aber die Dires haben ihm kein Haar gekrümmt. Sie sind nur die ganze Zeit hinter ihm her gelaufen um endlich den Knochen wieder zu bekommen."
"Ja, selbst Ty hat darüber gestaunt." meinte Hotaru. "und schließlihc schlief er dann ein, umringt von einer Armee Dires die immer noch nicht an den Knochen kam weil Fae ihn selbst im Schlaf noch krampfhaft in seinen Fingern hielt."

"Ich erinnere mich noch an seinen 5. Geburtstag." Fretti zog Firo sacht ein Stück näher an sich heran. Dieser machte es sich sofort gemütlich und lehte sich kuschelnd an sie. "Wir wollten zum Markt um dort etwas schönes für ihn zu holen. Es war das erste Mal das er mit durfte und er war tierisch aufgeregt." sie strich ihm eine Strähne aus der Stirn und sah dabei verträumt geradeaus....

Faeryl war den ganzen Morgen schon aufgeregt umhergehüpft und erzählte jedem immer und immer wieder das er heute Geburtstag hatte. "Heute bin ich 5 Jahr als gewerdet." strahlte er zum wiederholtem Male Nilidriel an. "Heute bin ich 5 Jahre alt geworden." berichtigte sie ihn. "Oh, dir auch? Das ist aber toll." strahlte er sie mit leuchtenden Augen an und rannte an ihr vorbei zu Hotaru. "Nili ist auch heut 5 Jahr alt gewerdet, wie mir." erkärte er ihr gleich ganz wichtigtuerisch. "Ähhh..." Hotaru blicke fragend zu Nili, diese aber schüttelte nur seufzend den Kopf. "Ich gebe es auf, es hat ja doch keinen Zweck."
dies hörte Fae schon gar nicht mehr, er hatte Fin erspäht die sich schon den ganzen Tag lang erfolgreich vor ihm versteckt hatte. Ihr hatte der Tag davor schon gereicht wo sie auf ihn ein paar Stunden aufpassen mußte. Die ganze Zeit hatte er in einem durch geträllert das er morgen Geburtstag hätte. Sie friedliebend sie auch war, noch einmal das Wort Geburtstag und sie könnte für nichts mehr garantieren. Aber zu spät, Fae rannte auf sie zu und sprang ihr in die Arme. Reflexmaäßig fing sie ihn auf und hatte ihn so gleich sehr schön auf Ohrhöhe. "Fiiiiiiiiin." krakelte er. Fin zuckte zusammen. "Ich hab heut Gebuuuuurtstaaaaaaaaaag!" "Das ist ja schön mein Lämmchen." drückte sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. "Und nun geh schnell nach Fretti, ihr wollt doch zum Markt oder nicht?" Fin ließ ihn schnell herunter und Fae rannte jubelnd herum und suchte seine Mutter.
Als er sie endlich fand zupfte er an ihrem Umhang herum. "Maaaaamaaaaaaaa" Fretti drehte sich um und hob ihn hoch. "Da ist ja mein Geburtstagskind." Sie drückte ihn feste an sich und gab ihm einen Kuss. "Mama!" Fae wand sich auf ihrem Arm. "Ich bin doch nun schon groß, du darfst mich doch nicht so einfach einen Kuss geben. Das ist doch was für Babys."
"Ooooh, Entschuldigung." lachte Fretti und lies ihn herunter. "Dann bist du vermutlich auch schon zu groß um mit deiner Mutter über den markt zu gehen oder?" sie wuschelte ihm dabei durch sein zauses Haar. Schon lange hatte sie es aufgegeben aus dem Spatzennest eine vernünftige Frisur zu bekommen. Und abschneiden kam gar nicht in Frage.
"Neiiiiiiiiin. Du hast es mir doch aber versprochen." nölte Fae daraufhin los und zog eine Schnute.
"Okay Okay." lachte Fretti. "dann mach dich fertig, wir wollen los."
"Oh," Fin schaute Fretti schuldig an. "Ich kann jetzt gerade nicht. Eben kam eine Nachricht das ich dringend in Arkene erwartet werde. Es tut mir wirklich leid, ich weiß ich hatte es dir versprochen."
"ist schon in Ordnung." seufzte Fretti. "Ich glaube ich werde es auch alleine schaffen. Aber vielleicht möchte Nili...." Fretti kam nicht mehr dazu weiter zu reden den Fae zog seine Mutter zum Ausgang der Halle. "Nun kom schon endlich Mama."
Auf dem Weg zum Markt hüpfte er fröhlich auf und ab, dabei trällerte er vor sich hin. "Mir und Mama gehen zum Markt." Als sie endlich angekommen waren nahm Fretti ihn vorsichtshalber ganz fest an die Hand. Sie kannte schließlich ihren Sohn und Vorsicht war wirklich angebracht.
"Wir sind da." sie beugte sich zu ihm herunter. "Was meinst du, wo möchtest du zuerst hin Spätzchen?"
Faeryl machte große Augen. So ein reges und buntes Treiben hatte er noch nicht gesehen. "Da!" er deutete auf einen Stand der verschiedene Creaturen anpries. "Da will ich hin!" Fretti ging, ihn fest an der Hand haltend mit ihm hinüber. Faeryl konnte sich gar nicht satt sehen an den vielen verschiedenen Tieren die er dort sah. Besonders hatte es ihm ein kleiner Tenera Welpe angetan und Fretti machte einen fatalen Fehler. Sie ließ ihren Sohn los um mit dem Händler um den Preis zu feilschen.
Faeryl spielte derweil mit dem Welpen und rollte für ihn immer wieder die Kugel. Und schon passierte es, er holte zuviel Schwung und die Kugel rollte unter einen anderen Stand. Der Welpe rannte ihr hinterher und riss dabei den Tisch auf dem verschiedene Eier lagen um.
Fretti hörte wie es krachte und schloss die Augen. "Oh bitte lass es nicht Faeryl gewesen sein" dachte sie während sie sich langsam umdrehte und die Augen öffnete. Und genau da stand er, mitten im Chaos und die Kugel des Tenera Welpen in der Hand während dieser munter an ihm hochsprang.
Ab da nahm Fretti nur noch am Rande mit wie alles auf sie einredete. Der Händler wollte das Gold für den Welpen haben das sie ausgehandelt hatten. Der andere Händler beschwerte sich lauthals, wenn auhc mit Recht, über das Chaos das der Junge angerichtet hatte und forderte das umgehend seine Waren eingesammelt wurden und für etwaige Schäden aufgekommen würde. Abwechselnd schrie er es Fretti und dem Noch Bestizer des Welpen zu. Eine wahre Traube an Schaulustigen hatte sich mittlerweile um sie gebildet und eder Tathergang wurde immer bunter ausgemalt je öfter er Unwissenden die gerade ankamen erzählt wurde. Bald schon war es eine ganze Horde von ausgewachsenen Teneras gewesen die den Stand schier umgerannt hätten und der Junge hätte sie alle angeführt.
"Was ist den hier los?" einen Augenblick lang war es still, dann redeten alle wieder durcheinander. "Ruhe! Einer nach dem Anderen. Hier versteht man ja sein eigenes Wort nicht mehr."
Morgaln war zwar nicht bedeutend groß, eher normal gebaut, aber er hatte eine Ausstrahlung die ihm sofort Respekt verschaffte wo er auch hin kam. Und das mußte auch so sein, schließlich hatte er mitunter darauf zu achten das es auf dem Markt anständig zuging. Fretti hatte zwar schon von ihm gehört, ihn aber vorher noch nie gesehen. Seiner Kleidung nach urteilend wäre sie im ersten Moment auch nicht auf die Idee gekommen das er es wäre. Sie war nicht pompös oder in auffallenden Farben gehalten sondern war praktisch und in gedeckten Farben. Er hätte genausogut auch ein normaler Markbesucher sein können, wenn dort nicht an der Seite der berühmt berüchtigte Platypick zu sehen gewesen wäre den sein doch recht kurzer Umhang nicht verdeckte. Einzig sein Gesicht war etwas das auffiel. Obwohl er ständig hier herumlaufen mußte war seine Haut nicht wie die vieler Standinhaber dunkel gebräumt sondern auffallend hell im Vergleich. Zumindest das was man sehen konnte da ein, wenn auch ordentlich gestutzer Vollbart sein Gesicht einrahmte. Allerdings vermutete sie das sein blondes Haar wie auch der Bart von der Sonne doch ein bisschen aufgehellt waren.
Sie hätte sich eher vorgestellt das so ein wichtiger Mann auch wichtig aussah, vielleicht mit einem dickem Regelbuch unter dem Arm und in grellen Farben gekleidet um sofort erkannt zu werden. Aber anscheinend hatte Morgaln sowas gar nicht erst nötig, er wurde auch so sofort erkannt.
"Ich befürchte es ist meine Schuld." sagte sie zu ihm. "ich war gerade mit diesem Händler" sie deutete dabei auf den Noch Besitzer des Tenera Welpen "am feilschen. Der Tenera Welpe sollte das Geburtstagsgeschenk meines Sohnes werden. Es sit sein erster Besuch auf dem Markt und ich habe nicht aufgepasst. Beim Spielen mit dem Welpen muss es dann passiert sein. Es tut mir wirklich sehr leid."
"Das ersetzt mir die Eier auch nicht!" zeterte der andere Händler. "Ich fordere Schadensersatz!"
"Und ich wurde immer noch nicht für den Welen bezahlt!" töste es vom anderem Stand.
"Dann ist es also immer noch euer Welpe der den Schaden verursacht hat?" fragte Morgaln.
"Ich, also, naja... der Handel stand schon, er war so gut wie verkauft. Sie hatte ihn schon ausgehändigt bekommen. Für den Schaden den er verursacht hat bin ich nicht verantwortlich, ich möchte nur noch mein Gold haben für ihn." Mißtrauisch blickte der Händler zum umgefallenen Stand. Wenn er zur Rechenschaft gezogen wurde könnte es teuer für ihn werden. Und sein Ruf würde sich auch schmälern wenn es sich rumsprach das seine Tiere so schlecht erzogen waren. Das wäre gar nicht gut fürs Geschäft.
Morgaln strich sich mit einer Hand durch seinen blonden Vollbart. Dies war keine einfache Angelegenheit da nicht genau klar war wem nun dieser Welpe gehörte. Er ging im Kopf alle Regeln und Richtlinien durch die es gab, einen vergleichbaren Fall hatte es bis dahin nämlich noch nicht gegeben. Während er noch darüber sinierte wem der Welpe rein rechtlich gehörte zupfte etwas an seinem Ärmel.
"Duhuuu." Morgal schaute hinunter. Da stand der kleine Junge der wohl mit für den Schaden verantwortlich war und schaute ihn mit strahlenden Augen an. "Ich glaub mir hat da wieder ein Problem gemacht?"
Morgaln hockte sich vor ihm hin. "Warst du es der den Stand umgeworfen hat?"
"Nein, das war der kleene Welpi hier." Der Welpe war immer noch bei Fae und schaute verzückt auf die Kugel in seiner Hand. "Aba ich hab die Kugel falsch gewerft und deswegen ist er dahin gerannt. Bekom ich nu Ärga Onkel?" Das Gesicht von ihm sah nun wirklich sehr zerknirscht aus, aber das Leuchten war selbst jetzt noch in seinen Augen zu sehen.
Morgalns Mundwinkel zucken kaum erkennbar unter seinem Bart. Bis jetzt hatte ihn noch nie jemand Onkel genannt.
"Das kommt wohl auf den Schaden an." Sagte er und wante sich dabei an den Händler der umgefallenen Waren. "Was ist den alles beschädigt worden?" fragte er ihn.
"Woher soll ich das wissen." jammerte dieser. "Es liegt doch hier alles kreuz und quer auf dem Boden verteilt herum."
"Nun," sprach Morgaln "dann wäre es wohl ein erstes zu schauen was beschädigt ist." Er wante sich an den Jungen. "Und du kannst dann am besten gleich anfangen alle Eier aufzusammeln."
"Mach ich." strahlte dieser ihn an. "Kom." er wante sich an den Welpen "Lass und aufräumen." Fretti wunderte sich schon lange nicht mehr das selbst das störrischste Tier auf den Kleinen hörte aber Morgaln und die ganzen Schaulustigen die immer noch herumstanden und atemlos auf einen Urteilsspruch von ihm warteten schauten erstaunt zu wie der eben noch wild herumspringende Welpe dem kleinem Jungen half und sorgsam Eier mit der Nase zu ihm rüber rollte.
"Ich dachte ihr wolltet diesen Welpen erst noch kaufen." Morgaln wante sich an Fretti. "So ist es auch." antwortete sie. "Aber Fae, ich meine Faeryl, scheint eine besondere Gabe im Umgang mit ihnen zu sein. Bis jetzt hat noch jedes auf Anhieb sofort auf ihn gehört."
Morgaln nickte nur und schaute zu wie Fae zusammen mit dem Welpen alle Eier aufsammelte. Der Händler überprüfte alle mehr als sorgsam, drehte sie immer und immer wieder herum, legte sie weg, nahm sie wieder auf und begutachtete sie erneut.
Mrogaln räusperte sich, langsam wollte auch er hier endlich zu einem Ende kommen. Es warteten noch genug andere Angelegenheiten auf ihn. "Und, wie groß ist nun der Schaden?"
"Das kann ich nicht genau sagen." antwortete dieser. In Wirklichkeit aber waren alle Eier heil geblieben, was ihm gar nicht so recht war. Innerlich hatte er sich schon gefreut die nicht gerade seltenen Narwahl Eier endlich quitt zu werden durch diesen Vorfall. "Es scheint das gerade die seltenen hellen Narwahl Eier leicht beschädigt wurden."
Morgaln ging näher heran um sich den Schaden mit eigenen Augen anzusehen. "Aber ich würde sie, um endlich Ruhe zu bekommen, zu einem Vorzugspreis an die Dame verkaufen. Sagen wir 1000 Goldstücke für diese 3 Eier." erwiederte der Händler rasch und packte schnell die Eier in einen Korb den er mit einer kleinen Decke zudeckte. Weniger damit sie geschützt waren und warm lagen sondern damit keiner sah das es sich um einfache Narwahle handelte, zudem noch unbeschädigt.
Morgaln kniff die Augen zusammen, was dieser Händler dort versuchte war blanker Betrug und das vor seinen Augen. Allein sein Verhalten reichte Morgaln schon aus das ihm die Nackenhaare zu Berge standen.
Doch Fretti kam ihm zuvor. "Sicher. Wir nehmen das Angebot dankend an und entschuldigen uns hiermit noch einmal für die Unannehmlichkeiten die wir Ihnen verursacht haben." Sie wante sich an Morgaln und nickte ihm zu. "Als Entschädigung dafür ist es mehr als angemessen."
Morgaln verstand was sie meinte, nahm sich aber vor den Stand in der nächsten Zeit öfter mal mit seinem Beusch zu beehren. Nichts war schlimmer für ihn wie Betrug auf seinem Markt. "Wenn Ihr meint. Bliebe dann noch zu klären was mit dem Tenera Welpen geschieht."
Fretti schaute in ihren Goldbeutel nachdem sie den Händler entlohnt und den Korb in Empfang genommen hatte. "Auch diesen nehmen wir mit wie abgesprochen, und auch hier entschuldigen wir uns vielmals für die Unannehmlichkeiten die wir bereitet haben und zahlen deswegen gerne über den ausgemachten Preis hinaus."
"Nun gut, dann scheint ja hier nun alles geklärt zu sein, meine Herren?" Doch die beiden Händler hatten auch dem nichts mehr hinzu zu fügen, hatten sie doch durch den Vorfall Gewinn herausgeschlagen und einige potenzielle Kunden dadurch um sich versammelt.
"Wenn ich Euch trotzdem bitten dürfte mir zu folgen." Morgaln wante sich an Fretti und Faeryl. "Es gäbe da noch eine Winzigkeit die ich mit euch zu bereden hätte."
Fretti wurde ganz flau im Magen. Was gab es den jetzt noch zu bereden? Wurde sie nun vom Markt verbannt nach dem Vorfall? Sie hoffte nicht. Faeryl hingegen war begeistert. Den Korb mit dem Narwahl Eiern an der einen und den Ball des Welpen in der anderen Hand lief er ehrfürchtig zu Morgaln aufsehend neben ihm her. "Duhuuuu, Onkel? Wohin geh'n wir" "Zu meinem Haus. Dort vorne ist es."
Morgaln öffnete die Türe und sogleich schoß ein Rabe heraus und streifte ihn unsanft an der Wange. "Herrgott nochmal!" fluchte Morgaln ungehalten, schaute aber gleich entschuldigend zu Fretti hinüber. "Aber so brauchen wir gar nicht erst herein zu gehen, das Übel ist ja schon zu uns gekommen."
Er deutete auf den Alago. "Dieser Vogel raubt mir noch den letzen Nerv. Ich habe ihn als Ei bekommen, ihn so gut es ging aufgezogen und mit bestem Gewissen. Trotz alledem macht er mir nichts als Ärger." Er schaute auf Faeryl, der seinen Welpen schon ganz vergessen hatte und verzückt auf den am Boden sitzenden Alago zuging. "Wenn euer Sohn wirklich so gut mit jedem Tier umgehen kann wäre er wohl die geeignetere Wahl für dieses Biest. Als der Händler damals sagte das er an einem Freitag dem 13. geboren wurde hätte ich die Finger von ihm lassen sollen."
Fretti verschlug es den Atem. Diesen frechen Alago der gerade nach ihrem Sohn hackte wollte Morgaln ihnen mitgeben?
"Darf ich ihn wirklich haben?" Fae schaute mit feuchtglitzernden Augen abwechselnd zu Morgaln und zu seiner Mutter.
Fretti zögerte. "Ich denke wir können nicht noch ein Tier mitnehmen. Wir haben heute schon mehr als genug erstanden. Außerdem können wir uns wirklich kein solch teures Tier mehr leisten. Ich habe all mein Gold heute auf dem Markt ausgegeben für diese, äh, Panne."
"Ich will ihn euch nicht verkaufen. Ich schenke euch den Alago. Wenn euer Sohn es wirklich schafft aus ihm ein halbwegs manierliches Tierchen zu machen ist es das allemal wert." Er schaute zu wie der Junge sich immer wieder dem, nach ihm hackenden, Alago näherte ohne Angst zu zeigen. Er ging die paar Schritte zu ihm rüber und hockte sich wieder neben ihn hin.
"Er gefällt dir oder?"
"Er ist herrlich schön." hauchte Fae und schaute bewundernd den Alago an.
"Wenn du ihn magst und deine Mutter einverstanden ist dann schenke ich ihn dir zum Geburtstag. Sein Name ist Loki. Und wenn du ihn zähmen kannst, kom wieder wenn du volljährig bist. Dann hätte ich vielleicht eine Aufgabe für dich." Fae viel Morgaln so heftig um den Hals das dieser beinahe gefallen wäre. "Oh, danke. Du bist der beste Onkel auf der ganzen weit Welt. Mama Mama" er lies Morgaln los und rannte zu Fretti. "Darf ich ihn behalten? Oh bittääääääää."
Fretti war es zwar gar nicht Recht, wie aber hätte sie jetzt noch nein sagen können. Sie bedankte sich bei Morgaln mit gemsichten Gefühlen und fragte gleichzeitig wie aber sie den um alles in der Welt diesen Alago nach Hause bekommen sollten.
Diese Antwort aber nahm Fae ihnen Beiden ab indem er losrannte und der Rabe ihm doch tatsächlich folgte.



"Ja, so kam Faeryl zu seinem Raben. Und ich zu meinen ersten grauen Haaren" Fretti strich Firo zärtlich über sein Haar. Dieser konnte kaum noch die Augen auf halten, kuschelte sich noch ein bisschen mehr an Fretti an und kurz bevor er einschlief murmelte er noch: "Ich möchte Morgaln auch mal kennen lernen."

Morgaln trat aus dem Schatten und ging zu den Anderen an den Kamin.
"Daran kann ich mich noch heute gut erinnern." Alles drehte sich zu ihm um. "Oh, hallo Morgaln. Schön dich hier auch einmal wieder zu sehen." Morgaln hatte wirklich oftmals zu wenig Zeit um sich in der Gildenhalle blicken zu lassen. Sein Arbeitsbereich wuchs und wuchs sodass er beide Hände voll zu tun hatte um alles bewältigen zu können.
Er nickte in die Runde. "Den Stand hatte ich übrigens noch am gleichen Tag schließen lassen. Hätte ich euch nicht Lehrgeld zahlen lassen wollen wäre er noch im gleichen Augenblick geschlossen worden." dabei grinste er Fretti an. "Wie schaut es übrigens mit Loki aus? Wie ich höre folgt er Faeryl zwar auf Schritt und Tritt, viel gebessert hat er sich allerdings nicht."
"Das Lehrgeld war auch nur gerecht gewesen. Und Loki ist eben genau wie Faeryl, beide haben ihren eigenen Kopf. Vermutlich passen die deswegen so gut zusammen." Morgaln nickte wissend, winkte noch einmal in die Runde und begab sich dann in die nächsten Gildenräume wo weitere Arbeit auf ihn wartete.
Firo hatte davon allerdings nichts mehr mitbekommen. Er schlief und träumte wahrscheinlich davon selber mal einen Raben zu haben.
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BeitragThema: Re: Kapitel aus Faeryls Märchenstunde   Kapitel aus Faeryls Märchenstunde Icon_minitimeMo 3 Mai 2010 - 22:14

von Faeryl am 29.01.10

Faeryl kam später zurück als Firo es erwartet hatte – aber es war diesmal für ihn gar nicht so schlimm. Er war noch immer ganz begeistert von seiner Begegnung mit Morgaln, einem der großen Meister, und von den Kindergeschichten die Fretti zum Besten gegeben hatte. Nun lag er zusammengekuschelt auf dem großen Sofa neben dem Kamin und sah zu wie die anderen langsam aber sicher ihre Arbeiten niederlegten. Es war ein kalter, aber schöner Tag, und die Sonne blinzelte sacht durch die Fenster des Gildenzimmers – und eigentlich, grübelte Firo, war all der Schnee ja viel zu schön um nur faulenzen. Er streichelte seine zwei Tenerawelpen, die in einen kleinen Knäuel neben ihm lagen und im Schlaf leise kläfften. Lächelnd stellte er fest dass er immerhin nicht als einziger Faul war.

Faeryl kam mit einem kühlen Windhauch hereingeweht, diesmal immerhin nicht voll Schnee. Er sah lachend in die Runde.
„Ist denn schon die Winterstarre ausgebrochen?“

„Oh, lass mich mit dem Schnee in Ruhe!“
Das war Feuer. Sie saß so dich vor dem Kamin dass sie theoretisch schon verkohlt sein musste, aber ihr schien noch immer kalt zu sein. Ihre Flügel warfen lange Schatten in den Raum und sie brummte nur.
„Ich mag ihn nicht mehr sehen! Wann ist denn endlich Frühling?“

„Bald, bald! Man kann schon die ersten Farir an den Ufern finden!“, mischte sich Idril mit einem fröhlichen Lächeln ein. „Das heißt dass es bald wird es wieder wärmer wird!“

„Bald ist nicht schnell genug.“, murrte Feuer, ehe sie zwei Phönixküken in den Kragen ihres Kleides steckte. „…Ahhh, Besser.“

Faeryl lachte, dann wandte er sich an Firo der mittlerweile aufrecht auf dem Sofa saß. „Bekomme ich jetzt meine Geschichte?“, jammerte der Junge leise. „Du hast sie mir versprochen.“

„Ja, das habe ich. Und was man versprochen hat, muss man halten.“, nickte der Ältere. Er setzte sich ebenfalls an der Kamin, ein Zeichen für die anderen nach und nach seinem Beispiel zu folgen. Lamel beäugte mich besonderem Interesse das kleine Bündel was der junge Mann auf seinen Knien ablegte.
„Was hast du uns heute mitgebracht?“

„Firo wollte etwas über Wesen hören die von ganzem Herzen gut sind.“, erinnerte Faeryl sie, und ein Hauch von seltsamer Ruhe und Melancholie huschte über sein Gesicht. „Und ich denke dieser kleine Bursche hier kann viel darüber erzählen.“

Er schlug das Tuch auseinander, und ein kleiner, weißer Kopf kam zum Vorschein. Winzige Ansätze von Hörnern schabten gegen die Hand des elfen, welcher sacht über weiches, weißes Fell strich. Eine kleine Glocke klimperte, ein so süßer und wohliger klang dass niemand anders konnte als zu Lächeln.
„Was ist das?“, fragte Firo mit großen Augen. Fretti ließ sich neben ihn fallen und legte einen Arm liebevoll um seine Schultern, so wie sie es auch bei ihren eigenen Kindern immer gemacht hatte.

„Das ist ein weisser Elch.“, sagte sie zufrieden. „Sohnemann hat mal wieder wild gehandelt um ihn nach Hause zu bringen, nehme ich an?“

Faeryl verzog das Gesicht, und plötzlich schien seine Traurigkeit fast schon greifbar in der Luft zu hängen. Er setzte den kleinen Elch auf den Boden und stützte ihn damit er nicht hinfiel. Die langen Beine zitterten sichtlich unter der Anstrengung.

„So einfach ist es diesmal nicht.“, sagte er leise. „Dieser kleine Junge sollte eigentlich nicht in den Händen von Magi aufwachsen. Er ist ein Bestandteil einer wilden Gruppe von weissen Elchen aus Arkene gewesen….Einer der wenigen die es dort noch gibt.“

„Warum sind es denn so wenige?“, fragte Firo in die fast schon unangenehme Stille des Gildenzimmers herein. Etwas war hier doch seltsam…

„Die weißen Elche sind unter den Magi sehr beliebt.“, erklärte Faeryl, während er dem Kalb bei seinen ersten Gehversuchen zusah. „Dieses Jahr, es war um die Weihnachtszeit, entschieden unsere großen Meister eine gewisse Anzahl dieser Tiere an die Novizen herauszugeben. Genauso war es mit den Wyrmen die du gesehen hast… Es waren Geschenke. Sie waren freiwillig gegeben, als ein Zeichen für die Beziehung zwischen uns, den Magi, und den Tieren die uns umgaben.“

„Sie sind sehr schön.“, murmelte Firo, und Faeryl nickte mit einem traurigen Lächeln.

„Zu schön für ihr eigenes Wohl.“

„Wie meinst du das?“

Fretti drückte den Jungen etwas fester an sich. So wie auch die anderen im Raum begann sie zu verstehen. „Einer dieser Elche ist wahnsinnig kostbar, Firo. Viele Händler auf dem Markt machen ein Vermögen mit ihren Eiern oder mit den jungen Kälbern. Und je kürzer die nachweisbare Verwandtschaft ist, desto mehr bringen sie den Händlern ein.“

„Aber das heißt ja…?“

„Ja. Manche Händler werden zu Wilderen, die die frei herumziehenden Elchherden aufsuchen und jagen. Sie stehlen die Kälber und verkaufen das Fell der Erwachsenen… so wie dieser eine Händler, den Ty für uns aufs Korn genommen hat.“

Aus der Ecke neben dem Feuer kam ein zufriedenes Knurren, und der große, schwarze Wolf drehte sich auf den Rücken um sich von Lani streicheln zu lassen.

„Es gibt einige Händler wie diesen. Wenige sind hier im Keep, da sie wissen dass Morgaln und sein Platypick niemals weit sind wenn Ungerechtigkeit geschieht. Glaub mir, du möchtest nicht auf der anderen Seite dieser Waffe sein! Aber in Synaria floriert das Geschäft mit illegal erworbenen Tieren noch immer…. Es ist fast unmöglich diesen Schwarzmarkt einzudämmen.“
Faeryl schloss die Augen und ballte die Hand zu einer Faust. Er war wütend, wütend und enttäuscht umhin der Grausamkeit mancher Menschen oder anderer Rassen.

„Firo, ich erzähle dir das nicht um dir Angst zu machen.“, fuhr er leise und angespannt fort. „Ich erzähle es dir weil es wichtig ist. Auch in unserer Welt gibt es Personen die falsch sind, die böse sind – nicht bloß aus Not, sondern aus Überzeugung. Die weißen Elche sind vermutlich die sanftesten Wesen die du finden kannst. Sieh ihn dir an.“ Er deutete auf das Kalb, welches seinen Kopf gegen die Kante des Sofas rieb. „Einmal ausgewachsen haben sie gewaltige Geweihe, mit denen sie wirklich furchterregend aussehen können. Doch sie würden dich niemals attackieren. Sie sind gutmütig und Weise, und wenn du in Arkene in Not gerätst kannst du dir sehr sicher sein dass diese Kreaturen dir selbst im schlimmsten Schneesturm noch zur Seite stehen würden, egal was geschieht. Das habe ich sogar schon erlebt!“

Firo machte große Augen.

„Das ist schon ein paar Wochen her – es war um die Feiertage. Als ich plötzlich wie vom Erdboden verschluckt war. Ich bin nach Arkene gereist um mehr über diese Kreaturen herauszufinden, und geriet im Zuge dessen in eine Front von schlechtem Wetter. Ich habe es unterschätzt, und schon bald waren Loki und ich inmitten eines bösartigen Schneesturms. Es war klirrend kalt, ich wusste nicht einmal mehr wohin ich lief. Und dann habe ich etwas gehört. Ein Klingeln, wie von einer Glocke.
Ich bin dem laut gefolgt, durch das Chaos und den Sturm und die Kälte und die furchtbare Angst nie mehr nach Hause zu kommen. Irgendwann aber ließ der Wind plötzlich nach, und als ich meine Augen wieder öffnen konnte stand vor mir eines dieser wunderschönen Tiere. Sie musterte mich mit ruhigen, klugen Augen und schnaubte mir ein wenig warme Luft entgegen. Ich war so erschöpft und glücklich dass ich nur noch auf dem Boden fallen konnte, und wie selbstverständlich legte die Elchkuh sich zu mir und schob ihren weichen Körper unter meinen Kopf. Und so bin ich dann eingeschlafen, mit Loki im Arm. Sie hat die ganze Nacht auf mich achtgegeben, und als ich aufwachte lag ich in der Mitte von einer größeren Gruppe von Elchen. Obwohl ich für sie wie ein Wilderer gewirkt haben muss, ein vollkommen Fremder in einer Welt in die ich nicht gehöre, haben sie für mich gesorgt… Ohne zu richten. Sie hätten mich dem Sturm überlassen können, aber sie taten es nicht. Weil sie sich für das Leben entschieden haben.“

„Du meinst sie haben das ganz bewusst gemacht?“

„Auf alle Fälle.“ Faeryl sank auf die Knie und zog den kleinen Elchbock an sich, welcher leicht und unwirsch mit seiner magischen Glocke klimperte. Von diesem Laut schien das wohlige Gefühl der Ruhe auszugehen, welches mittlerweile alle umfing und selbst die Kreaturen im inneren des Raumes beschwichtigte. Sogar Loki putzte sich nur ruhig, ohne irgendwelches Chaos zu stiften.
„Sie wissen was sie tun. Ich habe nie in weisere Augen geblickt, Firo, nicht einmal hoch oben auf den Klippen, wo die Drachen leben. Die Elche von Arkene haben sich bewusst für das Gute und gegen Hass, Neid und Missgunst entschieden. Deshalb tut es mir auch so weh wenn ich sehe dass sie aus genau diesen Gründen leiden müssen…. Weil Neid und Eifersucht noch immer in den Herzen mancher Menschen gastieren, auch hier.“

„Was wirst du mit dem kleinen Kerl tun?“, fragte Munin nach einem Moment der Stille. Faeryls Antwort gab das wider was vielleicht alle gedacht und irgendwo auch gehofft hatten.

„Ich werde nicht zulassen dass er dasselne Schicksal erleidet wie so viele andere seiner Art im hohen Norden. Wir werden ihn zusammen aufziehen. Und später, wenn es an der Zeit ist, bringen wir ihn zurück nach Arkene. Zu seiner Familie.“

Firo fühlte ein seltsames Gefühl von Wärme in sich aufsteigen. Er schmiegte sich dicht an Fretti und lächelte leicht, obwohl sein Herz schwer von der traurigen Geschichte war. Doch der Anblick der sich ihm bot, all die Hände die einander halfen, all die Freunde die einander beistanden, war zu schön um sich lang der Trauer hinzugeben.

Die kleine Glocke klirrte, und er schloss zufrieden die Augen.
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BeitragThema: Re: Kapitel aus Faeryls Märchenstunde   Kapitel aus Faeryls Märchenstunde Icon_minitimeMo 3 Mai 2010 - 22:24

Von Munin am 15.02.10

Firo war langweilig.
Faeryl war auf eine alte Legende über einen religiösen Kult gestoßen und war nun seit Tagen in der Bibliothek verschwunden, wo er zwischen Stapeln uralter Bücher saß und ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken versuchte. „Nächste Woche habe ich wieder mehr Zeit für dich“ hatte er Firo vertröstet und sich wieder der Schriftrolle zugewandt, die er in den Händen hielt.
Normalerweise hätte Firo das nichts ausgemacht, doch auch die anderen Mitglieder der Gilde waren mit den unterschiedlichsten Dingen befasst und so fand er sich oft ganz allein in der großen Halle wieder, in der er statt fröhlichem Gelächter nun nur das Plätschern des Brunnens und das Gekläff seiner Tenerawelpen hörte.
Erst jetzt merkte er, wie sehr die anderen für ihn zu einer Familie geworden waren, er vermisste sie alle ebenso sehr wie seine Eltern.
Langsam ging er durch die Gänge und schaute nachdenklich aus den Fenstern des Keeps über den in der Sonne glitzernden See und auf die dichten Wälder jenseits davon. Seit seiner kurzen Reise, die mit seiner Begegnung mit Faeryl geendet und ihn in sein neues Zuhause geführt hatte, hatte er das Keep nur einmal verlassen. Damals hatte er seine Familie besucht und seiner Mutter das Cardinalgreifenküken geschenkt, dass Tyriagris ihm geschenkt hatte. Es war herrlich gewesen sie wiederzusehen und der Stolz und die Freude mit der sie ihn anblickten, als sie hörten, dass er nun unter den Magi lebte, brachten auch jetzt noch ein Lächeln auf seine Lippen.
Dieses verschwand jedoch so schnell es gekommen war, als er wieder einmal die Gildenhalle betrat und diese kalt und dunkel vorfand. Warum konnten alle anderen auf Reisen gehen, während er immer zurückblieb? Als er dann sein Enox am offenen Ende der Halle erblickte, das nun beinahe ausgewachsen war, kam ihm eine Idee. Hatte DarkAngel nicht gesagt, dass er es bald trainieren müsse, um es daran zu gewöhnen einen Reiter zu tragen? Auch sie hatte ihn vertröstet, so dass dieses Training schon seit Wochen ausstand. Wenn es erstmal abgeschlossen wäre, dann könnte er die anderen bestimmt begleiten, würde er sie doch nicht mehr aufhalten.
Vorsichtig näherte er sich der majestätischen Kreatur, die ihn mit einem sanften Schnauben begrüßte. Nicht weit entfernt entdeckte er einen großen Felsblock, der ihm als Aufsteigehilfe diente. Er meinte sich zwar zu erinnern, dass DarkAngel gesagt hatte, er solle besser zunächst mit Sandsäcken das Gewicht immer weiter erhöhen, doch er selber war ja ein Leichtgewicht, mit Sicherheit würde das große Tier ihn kaum bemerken. Wie falsch diese Annahme war sollte er jedoch schnell merken. Das Enox schnaubte nervös und erhob sich dann mit einem großen Satz in die Luft, ganz von seinem Instinkt geleitet, vor der vermeintlichen Gefahr auf seinem Rücken zu fliehen. Schnell verschwand der Boden unter ihnen, die Teneras waren nach Sekunden nur noch Ameisengroße rote Punkte, deren schrilles Kläffen Firo nur noch erahnen konnte.
Er krallte sich im kurzen schneeweißen Fell fest und hoffte, dass das Enox nicht auf die Idee käme, ihn mit waghalsigen Manövern von seinem Rücken befördern zu wollen. Der Flugwind brachte Firos Augen zum tränen und bald konnte er nicht einmal mehr sehen, wo sie waren.
Nach einer Weile bemerkte der Junge mit Unbehagen, wie angestrengt die Flügelschläge seines Reittiers wurden. Erst jetzt wurde ihm voll bewusst, wozu DarkAngel das Training in einzelnen Schritten angehen wollte. Nicht nur die panikerfüllte Flucht hatte sie vermeiden wollen, auch waren die Muskeln der Flügel noch nicht so stark wie sie es sein mussten, um nicht nur ihre Besitzer, sondern auch einen Reiter in der Luft zu halten. Nun konnte Firo nur hoffen, dass sie rechtzeitig landen würden. Er blickte nach unten, um nach einem geeigneten Platz Ausschau zu halten, und bereute es sofort, als er sah, wie tief unter ihm der Wald dahinzog.
Später konnte er nicht sagen, wie sie gelandet waren, alles woran er sich erinnerte war, dass die Bäume schnell immer näher gekommen waren und er beim Aufsetzen auf den Boden unsanft vom Rücken des Tieres geschleudert wurde, wo er benommen liegen blieb.
Erst als das Enox ihn mit einem besorgten Schnauben anstupste rappelte er sich auf. Die Flügel des Wesens zitterten und schliffen fast auf dem Boden, das weiße Fell war mit Schweiß bedeckt. Vorsichtig strich Firo ihm über den Hals. Er konnte der Kreatur nicht böse sein, es war doch seine Schuld, dass sie nun beide hier festsaßen. Wo immer hier auch ist, fragte er sich und sah sich um.
Hohe Bäume umgaben sie, durch deren dichte Kronen das Licht abgeschwächt wurde und alles in ein grünes Zwielicht tauchte. Knorrige Wurzeln staken aus dem blätterbedeckten Boden und waren mit dichtem Moos besetzt. Verzweifelt drehte Firo sich um sich selbst, doch in alle Richtungen bot sich ihm das gleiche Bild.
Woher sollte er denn wissen in welcher Richtung das Keep lag? Er konnte ja noch nicht einmal die Sonne sehen, um sich zu orientieren! Und vermutlich würde nicht einmal jemand merken, dass er fort war, so beschäftigt, wie sie alle waren.
Bei Einbruch der Dunkelheit saß er noch immer an der gleichen Stelle, den Rücken gegen sein Enox gelehnt, das erschöpft zu Boden gesunken und eingeschlafen war. Am Morgen, wenn er ausgeruhter wäre, dann würde er versuchen einen der Bäume zu erklimmen, um von dort aus zu bestimmen, in welche Richtung er aufbrechen musste. Die nächtlichen Bewohner des Waldes erwachten nach und nach und immer wieder schreckte Firo aus unruhigen Träumen hoch.
Plötzlich schimmerte die Luft vor ihm und er sah sich einem dunkeln Ungetüm gegenüber, dass aus dem Nichts erschienen war. Er schrie auf und wollte aufspringen, doch ein helles Licht blendete ihn. „Da bist du ja Firo!“ hörte er dann eine vertraute Stimme. Als seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnten, erkannte er, dass es sich bei dem Ungetüm um ein Baku handelte, auf dessen Rücken Sugar saß, einen leuchtenden Kristall in der Hand. „Wir dachten schon, du wärst davongerannt, aber dann Fant hier deine Alpträume gewittert und mich zu dir gebracht.“ Sie wuschelte dem Baku durch die dichte blaue Mähne. Firo konnte es nicht fassen. Er hatte schon von den außergewöhnlichen Fähigkeiten der Baku gehört, doch hatte er sie eher als Legenden abgetan. Vorsichtig streckte er die Hand aus, um das Tier zu berühren, das ihn daraufhin mit dem Rüssel umschlang und zu Sugar auf seinen Rücken verfrachtete. „DarkAngel ist schon auf dem Weg hierher und wird sich um dein Enox kümmern“ sagte Sugar, während das Baku einen Schritt nach vorn machte, bei dem der Wald um sie herum verschwamm und dann vollständig verschwand. Es kam Firo vor, als hätte er nur geblinzelt, bevor er sich plötzlich neben dem Brunnen in der Gildenhalle wiederfand.
Bevor er wusste, wie ihm geschah wurde er von Faeryl vom Rücken des Baku gehoben und war umringt von den erleichterten Gildenmitgliedern und den beiden Teneras, die wie wild um alle herumsprangen. Fretti legte ihm den Arm um die Schultern und führte ihn zur Couch vor dem Kamin, wo sie ihn in eine Decke wickelte. „Wie kamst du denn auf die Idee, auf deinem Enox einfach davon zu fliegen?“ fragte Faeryl ihn und versuchte vergeblich streng zu klingen. „Das fragt der Richtige…“ murmelte Nilidriel grinsend und erinnerte damit alle an Faeryls eigenes Abenteuer mit dem Greifen.
„In letzter Zeit wart ihr alle immer beschäftigt oder auf Reisen. Da dachte ich, wenn ich mein Enox trainiere, könnte ich euch das nächste Mal begleiten. Aber ich habe nicht aufgepasst und plötzlich waren wir in der Luft…“ Firo ließ seine Worte ausklingen. So ausgesprochen wirkte das Ganze so töricht. Fretti legte ihm den Arm um die Schultern und Faeryl setzte sich an seine andere Seite. „Hauptsache wir haben dich heil wieder“ sagte Fretti und alle stimmten zu. „Aber das nächste Mal, dann sag uns einfach, wenn wir nicht genug für dich da sind, manchmal sind wir so in unsere eigene Projekte vertieft, dass wir ganz vergessen, was um uns herum geschieht“ meinte Faeryl. „Morgen werde ich zum Tempel von Morg aufbrechen, um mich dort mit den Mönchen zu unterhalten, wenn du willst kannst du mich begleiten. Aber wir gehen zu Fuß, keine Flüge mehr in der nächsten Zeit. “ fuhr er fort und Firo stimmte freudig zu. Bald darauf trafen auch DarkAngel und das erschöpfte Enox ein und die Halle war erfüllt von der ausgelassenen Stimmung, die Firo so sehr vermisst hatte. Bald fielen ihm vor Müdigkeit die Augen zu und er sah eines der kuriosen Baku, das durch seine Träume wandelte und über sie wachte.
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BeitragThema: Re: Kapitel aus Faeryls Märchenstunde   Kapitel aus Faeryls Märchenstunde Icon_minitimeMo 3 Mai 2010 - 22:27

Von Faeryl am 17.03.10

Firo wartete aufgeregt auf den Sonnenaufgang. Er lag schon die halbe Nacht wach, die Augen auf die Decke des großen Gildenzimmers gerichtet, und wartete auf die ersten farbigen Schatten die durch das Buntglasfenster kriechen würden. Er hatte es im Gefühl dass dies der Tag sein würde auf den er schon seit Wochen gewartet hatte - seit dem Tag an dem Faeryl ihn mit einem breiten Grinsen beiseite genommen und ihm etwas in die Ohren gewispert hatte. Selbst auf Frettis gespielt strenge Nachfragen hatten die beiden Burschen geschwiegen und nur wissende Blicke ausgetauscht. Immerhin hatte Faeryl seinem Schützling abgerungen dass dies ein "Geheimnis unter Männern" war.

Endlich war der Moment gekommen, und das Licht zwängte sich durch die ersten Ritzen im Gestein und brach schließlich auch durch das Glas. Augenblicklich war Firo auf den Beinen, huschte durch die Halle und klebte förmlich an einem der Fenster, nur um mit einem lauten Jubelschrei fast alle Anwesenden endgültig aus den Federn zu holen.

"Daran werde ich mich NIE gewöhnen!", stöhnte Forsaken, ehe sie sich die Decke über den Kopf warf. Frühaustehen gehörte bei ihr - wie bei vielen in der Gilde - nicht zu den liebsten Beschäftigungen, und ihr Enox stimmte ihr mit einem ungehaltenen Schnauben zu.

"Was ist denn los?", brummte Feuerfresser aus der Nähe ihres Kamins. Sie rieb sich die Augen. "Firo!"

"Es liegt kein Schnee mehr!", verkündete der Junge mit großen Augen und lauter Stimme. "Kein Schnee! Das heisst Faeryl nimmt mich endlich mit!"

"Faeryl tut was?"

Die Begeisterung der anderen hielt sich in Grenzen, und Firo legte enttäuscht den Kopf schief. Sein Gesicht hellte sich aber erfreut auf als er ein mürrisches Grummeln von einer der umliegenden Emporen hörte.

"Genau. Ich tue was?"

"Faeryl! Aber du hast doch gesagt dass du mich mitnimmst sobald kein Schnee mehr liegt! Um mir alles beizubringen!" Der Junge strahlte zu seinem Freund und Mentor empor, welcher es mit ungemeinen Kraftaufwand geschafft hatte immerhin seine Arme und seinen Oberkörper auf die Balustrade zu schieben, sodass Firo - irgendwo unter einem Mop dunkler Haare - sein Gesicht erahnen konnte. "Erinnerst du doch denn nicht?"

Faeryl blinzelte. Einmal. Zweimal. Dann schlug er seine Hand gegen die Stirn und fiel mit selbiger Geste prompt wieder zurück auf seinen Allerwertesten.

"Ich sagte wenn kein Schnee mehr in Arkene liegt! In ARKENE! Doch nicht hier!"

Doch es war schon lang zu spät. Nachtschwärmerin Fretti, noch im Nachthemd und noch ohne Kaffee im Blut, schnappte ihren Adoptivsohn an seinem langen und spitzen Ohr und zog ihn zu sich hoch auf die Füße. Ihre Augen ruhten starr auf dem verlegen stotternden Faeryl. Diese frühe Störung war also, wieder einmal, nur auf ihn zurückzuführen.

"Versprochen. Ist. Versprochen.", zwängte Fretti zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor - nicht halb so wütend wie sie vielleicht wirkte, aber dennoch entschlossen genug um ihren Sohn nicht ohne eine angemessene "Strafe" gehen zu lassen. "Du hast es gesagt. Du nimmst ihn also mit."

Faeryl riss die Augen auf, suchte nach einer Antwort - und seufzte schließlich. Firo allerdings sprang lachend und freudig umher und drückte jeden der Anwesenden so fest er konnte. Er würde die Magi-Welt sehen!


------------------------


Nicht viel später verließen zwei Reiter die vertrauten Mauern der Festung. Firo war dick eingepackt, denn obwohl hier kein Schnee mehr lag war es noch immer bitterlich kalt. Er kuschelte sich zugleich gegen das dicke, weiße Fell seines Reittieres - des mittlerweile großen, stattlichen Elchs den die Gilde zusammen aufgezogen hatte. Das große Geweih des Männchens war mit weißen Schleifen geschmückt, ein Zeichen von friedlichen Absichten. Die Glocken am Hals des Tieres klimperten leise.

Neben ihm trabte ein großer Hippogreif über die Zugbrücke; Faeryl saß gemütlich zwischen den leicht geöffneten flügeln, und Loki hatte sich auf dem Kopf des Tieres niedergelassen. Mit seinem großen, dunkelbraunen Mantel fiel Faeryl fast gar nicht auf dem Rücken des stolzen Tieres auf. Er hatte ein Schwert an seinem Gürtel, welches Firo mit neugierigen Seitenblicken beäugten.

sie ritten zusammen am Lakira-See vorbei, und Firo lernte viel über das Verhalten der Kreaturen, die nun aus ihrer Winterruhe erwachten. Er sah seine ersten platypus-Eier den See hinabschwimmen - fast hätte er bei dem Anblick gelacht, doch Faeryl erklärte ihm schnell dass diese Geschöpfe viel Glück brachten! - und entdeckte sogar junge Capricorn, welche sich in den ersten Strahlen der Frühjahrssonne aalten.

Der Ritt führe mit einem großen Bogen schließlich an den Ufern des Sees vorbei, und Firo erkannte dass dies der Pfad zu den alasre-Bergen war. Plötzlich war er wieder aufgeregt und setzte sich pfeilgrade hin: Was man hier nicht alles entdecken konnte! Über seinem Kopf zogen wilde Greife durch ide Luft, golden, schwarz, einige von ihnen sogar mit den flammenden Schwingen der Phönixe versehen. Er fühlte sich plötzlich ganz klein als die Berge näherkamen.

Bevor sie jedoch den gefährlichen Aufstieg begannen hielt Faeryl seinen Hippogreifen an und stieg ab. Er grinste schelmisch und nahm Firo an der Hand, als er langsam auf eine der umliegenden Höhlen zuschritt.

"Da rein?"

Firos Stimme zitterte ein bisschen. Die Höhle sah groß aus und war erschreckend dunkel, und Faeryl machte keinerlei Anstalten ein kleines Feuer zu entzünden. Stattdessen wurde sein Grinsen nur breiter.

"Du hast großspurig behauptet du willst 'alles' sehen. Also zeige ich dir auch die unangenehmeren Seiten. Das gehört dazu, wenn du ein großer Magus werden magst."

Der Junge schluckte und nickte dann schließlich. Er drückte die Hand seines Mentors, ließ sein Reittier mit wehmütigem Blick neben dem Hippogreif zurück und trat in das Dunkel.

Die Höhle roch ein wenig unangenehm. Die Lust hier drin war abgestanden und warm, weit wärmer als draußen, und die Wände waren teilweise mit dicken, fleischigen Moosen bedeckt. Faeryl erzählte irgendetwas über das Wachsen dieser Pflanzen, aber firo musste zugeben dass er gar nicht zuhörte. Er war viel zu nervös.

Plötzlich rumpelte irgendwo Gestein, und der Junge fuhr zusammen und sprang instinktiv zur Seite - gerade noch rechtzeitig. Es polterte lautstark hinter ihm, und Firo, den die Angst packte, fing einfach nur an in das Dunkel der Höhle zu laufen. Es kostete ihn alle überwindung nicht zu schreien!

Als der Lärm nachließ hielt er keuchend an. Von Faeryl war nun keine Spur mehr - sie waren getrennt worden. Dem Jungen schlotterten die Knie als er sich langsam an der Wand entlangtastete und leise nach seinem Freund rief. Irgendwo musste er doch sein...

doch die einzige Antwort war ein lautes Brüllen!

Firo schrie auf und wirbelte herum, bereit sich zu verteidigen. Doch der Anblick der sich ihm bot ließ sein Herz förmlich in die Hose rutschen. Er blickte einem gewaltigen, silbrigen Kopf entgegen, dessen scharfe Zähne zornig nach ihm schnappten. Ungemein intelligente Augen schienen in die Tiefe seiner Seele zu starren. Was war das für ein wesen? Allein der Körper des flügellosen Drachen, der von sich aus zu leuchten schien, schien den Gang zu füllen, und der lange, hin- und herpeitschende Schwanz ließ ihn für einen Moment an eine tödliche Peitsche denken.

Firo dachte er wäre verloren... doch da erschien eine Gestalt, wie aus dem nichts, hinter ihm. Sie strich mit ruhigen Schritten an ihm vorbei und stellte sich dem monster entgegen!

"Celair.", sagte die Frau ruhig, und der gewaltige Kopf kam zum Stillstand. Erst jetzt erkannte Firo dass es Munin war! sie legte ihre Hand furchtlos auf den Schädel des Drachen und kraulte sacht dessen glatte, silbrige Schuppen. "Sei ruhig, Celair. Niemand hier ist ein Eindringling."

Erst als das Knurren, welches noch einen Moment anhielt, verstummte, wandte sich Munin n den Jungen. Sie wirkte erschüttert.

"Was in aller Welt tust denn tu hier? Ganz alleine in einer fremden Höhle! Du willst nicht wissen was alles hätte passieren können wenn ich nicht zufällig hier gewesen wäre! Celair ist nicht gerade für seinen Sanftmut gekannt..."

"Was.... ist das?", fragte Firo ganz kleinlaut, aber furchtbar neugierig. Munin seufzte nur.

"Du stellst auch noch Fragen wenn ein Höllenhund dich schon zur Hälfte gefressen hat, was? Das ist ein Wyrm. Ein Tinsel Wyrm. Und die sind nicht unbedingt für ihren... uhm.... sanften Umgang mit anderen bekannt. Er hätte dir übel wehtun kömnnen!"

Das bestreitete firo nicht einmal, doch seine Faszination ließ ihn vortreten. Ein einziges Fauchen von Celair reichte jedoch um ihn wieder einen Satz zurück machen zu lassen. Der Wyrm schien mehr als nur ungehalten.

Munin lachte leise. "Tja. Er mag auch nicht jeden. Mich schon.", fügte sie mit einem etwas beruhigenden Ton hinzu. "Also musst du an sich nichts befürchten, wenn du ihm nicht zu nahe kommst..."

Firo nickte. Dennoch erschrak er als Celair plötzlich schnuppernd den Kopf drehte - und Faeryl aus der Dunkelheit trat. Munin verzog das Gesicht, konnte aber ein lachen nicht unterdrücken.
"Es war ja eigentlich logisch dass du dahintersteckst."

Faeryl lächelte glücklich. In seinen Armen hielt er ein großes, schweres, perfekt-silbernes Ei. Es ruckelte leicht in seinen Armen.
"Deshalb sind wir hierher gegangen.", sagte er ruhig zu Firo, welcher begeistert auf das Ei starrte. So etwas hatte er noch nie gesehen! "Die Tinsel Wyrme brüten nur sehr selten und sind in dieser Zeit auch noch ausserordentlich reizbar. Munin hat sich die Mühe gemacht mit unserem Paar hierher in die Berge zu ziehen.... und schau? Es hat sich richtig gelohnt. So ein Ei findet man nun wirklich nicht alle Tage."

Alle drei schwiegen für eine Weile, zufrieden und stolz ein Teil dieses Augenblickes zu sein. Firo wagte es die Schale behutsam zu berühren; Sie war so glatt wie ein perfekt geschmiedetes Schwert. Schließlich aber legte Faeryl das Ei erneut auf den Boden, vor die Füße von Celair.

"Es gehört nicht mir.", sagte er auf Firos fragenden Blick. "Und auch nicht Munin. Es gehört seinen Eltern, und sie werden später entscheiden wer von uns sich um den kleinen Wyrm kümmert, wenn überhaupt. Das hat etwas mit Respekt zu tun, Firo. Respekt füreinander."

Der Junge nickte bewundernd. Er hoffe einmal einen kleinen Wyrm zu Gesicht zu bekommen.

Als Celair das Ei sacht in eine Felsspalte bugsiert und sich davor niedergelassen hatte klopfte Faeryl seinem Schüler und Munin zufrieden auf die Schultern. "Wir werden hier nicht mehr gebraucht, denke ich. Dann lasst und mal gehen."

"Wohin?" Firo war noch immer ganz aufgeregt. Faeryl erwiederte sein Stahlen mit einem leisen Lachen.

"Wohin wohl? Feiern!"
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