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 Onkel Faeryl's Märchenstunde

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Faeryl




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BeitragThema: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeDo 7 Jan 2010 - 1:38

Nun auch hier, Live und in Farbe! =)
Alle Kommentare sind gern in der Kritikecke gesehen, ob positiv oder negativ <3

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-- Teil Eins --



Es war einmal, vor langer langer Zeit, in einem Land nicht ungleich Unserem, ein Junge namens Firo. Firo war vollkommen alleine und hoffnungslos weit von Zuhause entfernt; Seine Eltern hatten nicht genug Geld gehabt ihn und seine drei Geschwister zu versorgen, und so hatten sie ihn – wenn auch mit schweren Herzen und Tränen in den Augen – einem reisenden Zauberer anvertraut, welcher Firo eine große Zukunft versprochen hatte. Und welcher Junge würde solch eine Zukunft ablehnen können? Er war stolz ausgezogen, an der Seite des Fremden, mutig und zuversichtlich dass er bald genug Reichtümer anhäufen können würde um heimzukehren und seiner kranken Mutter endlich das Kardinalsgreifenküken kaufen zu können welches sie schon seit Jahren erseht hatte.

Doch das Schicksal war nie gerecht, und es hatte Firo mit besonderer Härte gestraft. Nur einen Tagesritt von seinem Elternhaus entfernt hatte der fremde Zauberer Firo seine letzten Münzen abgenommen und den Jungen einsam und allein abseits der Straße zurückgelassen. Hoffnungslos war er weitergetaumelt, durch die sengende Sonne des Nachmittashimmels und die eisigen Stunden der Nacht. Tag um Tag war Firo geirrt, und viel zu spät stellte er fest dass er seiner Heimat nicht näherkam, nein, im Gegenteil. Bald schon hatte er sich vollends verwirrt und saß, einsam und schluchzend, an einem friedlich brachliegenden See.

Das Wasser glitzerte wie Juwelen vor den Augen des Jungen, und kleine, schillernde Kreaturen tippten ihre Köpfe neugierig aus dem Wasser um den unglücklichen Jungen anzusehen. Firo aber konnte darüber nicht lachen. Er war zornig und frustriert, alleine, müde und hungrig, und so nahm er einen Stein und warf ihn nach den Wesen. Er traf eines von ihnen, und prompt verschwanden die Geschöpfe mit einem einzelnen lauten 'Platsch'.

Da tat Firo plötzlich Leid was er getan hatte – denn man sollte die eigene Unzufriedenheit niemals an Anderen auslassen. Er beugte sich vor und streckte seine Hand nach dem glitzernden Wasser aus, als eine plötzliche Erschütterung durch die spiegelglatte Oberfläche lief. Ein gehörnter Kopf tauchte aus dem Wasser auf, und eine goldfarbene Flosse peitschte nach ihm. Die zornigen Augen eines ihm fremden Wesens ruhten auf seinem Gesicht, und das Geschöpf stieß ein wutentbranntes Kreischen aus, welches sein Blut in den Adern gefrieren ließ.
Fast zu spät erkannte Firo dass er offenbar die Mutter eines der gefährlichsten Wesen des Lande mit einem Stein getroffen hatte. Er stolperte zurück und schrie auf, und das fremde Monster machte sich bereits zum Angriff bereit. Schon rechnete der Junge mit den Schmerzen der moosbewachsenen Hufe, die sicherlich seine Rippen zerbersten lassen würde, da hörte er einen Pfiff. Das Ungeheuer hielt inne und drehte den Kopf mit bebenden Nüstern, unruhig Luft einsaugernd und nach der Quelle des Lautes suchend. Der Schatten eines schwarzen Vogels fiel über Firo, und das Wesen drehte plötzlich ab. Die Gefahr war – erstaunlicherweise - gebannt.

„Das war dumm und leichtsinnig!“, rief die Stimme eines Mannes aus dem Schatten einiger Bäume. Firo, noch immer atemlos und sicher gerade dem knappen Tod entgangen zu sein, errötete und stammelte eine Entschuldigung als der Mann in das Licht trat. Er war viel größer als der kleine Firo, trug archaische Gewänder und hatte feine, spitz zulaufende Ohren. Er war offensichtlich kein Mensch.
Der Rabe landete auf der Schulter des Mannes und krähte misbilligend.

„Ich, oh, ich, es tut mir Leid!“, stammelte Firo. „Ich wollte das nicht.“

„Das hätte ihn nicht interessiert wenn ich nicht bekommen wäre.“, sagte der Fremde. Er schüttelte den Kopf. „Du hast dich in eine wirklich dumme Gefahr gebracht, kleiner Mann. Weisst du nicht dass man ein Capricorn meiden sollte?“

„Herr, ich, ich weiß nicht einmal was ein Kaa-prii-korn ist!“

Der Fremde zog die Brauen hoch. „Du weisst nicht....? Oh je. Du bist kein Magi? Was tut du dann hier?“

„Ich, ah, ich....“

„Nun, das kann bis nachher warten.“ Der Mann warf in frustration seine Arme hoch. „Oh je. Du kannst ja nicht hier draußen bleiben, das ist viel zu gefährlich! Ach. Komm. Ich nehme dich einfach mit...“

„Aber...“ Firo schluckte „wohin denn?“

„Das weisst du auch nicht?“ Der Mann seufzte und deutete auf die Festung, die hinter ihm aufragte. „Natürlich nach Hause.“

Firo blickte auf die schwarzen Mauern, welche wie ein von Menschenhand errichteter Berg hinter dem Fremden aufragten. Ihm wurde plötzlich schwindelig. Dies war die Festung der Magi des Landes, ein Unterschlupf für Zauberkundige und die, die es noch werden wollten. Ein Ort des Friedens.
Vielleicht gäbe es für ihn doch noch eine Möglichkeit um seine Eltern zu unterstützen.
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Faeryl




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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeDo 7 Jan 2010 - 1:39

-- Teil Zwei --

Firo hätte nicht gedacht dass das schwarze Schloss derart groß sein würde. Er war fast wie ein lauernder, nein, wie ein schlafender Drache, welcher sich an das Grün der umliegenden Hügel schmiegte. Überall waren Höhlen und kleine Kavernen im Boden, und er hatte das erschreckende Gefühl beobachtet zu werden, wohin er auch sah. Über ihm zogen immer wieder stumme Schatten hinweg, doch sobald er aufsah waren sie fort...

Der Fremde führte ihn weiter, den Blick stur nach vorn gerichtet, den Vogel auf der Schulter sitzend. Er zeigte keine Angst. Firo straffte sich, so gut er konnte – warum war er nur nicht so groß wie dieser Mann? - und schob trotzig das Kinn vor, um zumindest ein wenig stattlicher zu erscheinen. Bei dem Versuch dabei nicht vollkmmen lächerlich auszusehen stolperte er jedoch und schlug der Länge nach in den Matsch.

„Was tust du?“, fragte der Elf. „Komm. Es ist schon dunkel!“

„Ah, ich bin gefallen...“, gab Firo zerknirscht zu. Er suchte das Objekt über das er gestolpert war. „Huh, ein doofer Stein...“

„Vorsicht! Das ist kein Stein!“
Plötzlich war der Mann neben ihm, wühlte mit den bloßen Händen im Dreck. Vorsichtig brachte er ein rundliches Objekt zu Tage, welches in weichen, bräunlichen Tönen schimmerte.
„Das ist ein Ei!“, belehrte ihn der Elf mit fast zornigem Ton. „Kein Stein. Wir Magi ziehen die Eier der umliegenden Kreaturen auf und kümmern uns um sie... Diese Kreaturen sind unsere Verbündeten.“ Er strich behutsam den Dreck beiseite und wiegte das Ei in den Händen, wie ein kleines Kind.

Firo strahlte.

„Darf ich das jetzt behalten?“

„WAS? Nachdem du es einen Stein genannt hast? Ich sollte dich--“

Doch weiter kam der Elf nicht. Etwas stubste gegen seine rechte Hand, und Firo fuhr zusammen als hätte ihn der Donner selbst getroffen. Da saß ein kleiner, grüner Drache, aufrecht auf den Hinterbeinen, und grinste den jungen fast dümmlich an. Er hatte den Umhang des Elfen zwischen seinen Zähnen und kaute genüsslich darauf herum.

„...Oh, fein, Acaelus. Hier.“
Der Mann drückte Firo das Ei in die Hand. Er zögerte noch etwas es loszulassen, tat es dann aber schweren Herzens.
„Ich vertraue darauf dass du dich gut darum kümmerst.“, sagte er, doch es klang nicht halb so streng wie er es sicher gern gehabt hatte. Der tollpatschige Wyvern brachte ihn zum Lachen, und zusammen mit Firo erhob er sich wieder. Mittlerweile war der Himmel über ihnen schwarz wie ein aufziehender Sturm, und Firo fröstelte. Er war müde.

„Wir werden dir erst einmal ein Zimmer in den Gildenquartieren zuweisen... Ich weiß sonst nicht genau wo wir dich heute Nacht unterbringen können.“

„He.“, nölte Firo plötzlich, „Wie heisst du überhaupt?“

Der Mann hielt inne und blinzelte. Dann wandte er den Kopf ein wenig und lächelte, wenn auch fast verlegen.

„Faeryl. Ich kümmere mich hier ein bisschen um die Neuankömmlinge. Allerdings kommen die eigentlich nicht mitten in der Nacht an...“

Firo senkte den Blick, doch Faeryl schmunzelte und versetzte ihm einen leichten Klaps.
„Wir sind gleich da.“

Sie gingen durch Gänge und Gänge und noch mehr Gänge, und als Firo glaubte er wisse nicht einmal mehr wo oben und unten ist, da waren sie da. Faeryl öffnete eine letzte Tür, und Firo war fast geblendet von dem Kerzenlicht und den fröhlichen Stimmen die er hören konnte.

In dem Zimmer waren Menschen und Wesen aller Größen, Formen und Arten. Er konnte Wölfe sehen, Mischwesen aus Adler und Löwe mit flammenden Schwingen, doch auch pferdeartige Geschöpfe, welche am Rande einer kleinen, unterirdisch verbundenen Quelle ruhten. Im Inneren des Raumes roch es nach Früchten und Keksen, und dem Mann an seiner Seite wurde augenblicklich ein Glas mit einem heissen, schwarzen Gebräu in die Hänge gedrückt.
Firo schnupperte daran. Es roch wie Zucker.

„Wen bringst du denn da mit?“, fragte jemand aus der Menge, und Firo führte sich plötzlich sehr fehl am Platze. Er stolperte ein bisschen und drückte sich ohne es zu merken gegen Faeryl, der nach kurzem Zögern tröstlich einen Arm um seine Schulter legte.

„Leute, das ist unser neuer Nachwuchs.“ Er schmunzelte. „Da ist... eh.... ehm....“

„Typisch Faeryl.“, sagte eine der Anwesenden. Sie hatte die Beine verschränkt und zeichnete auf einem großen, weißen Zeichenblock, welcher bereits über und über mit Skizzen übersät war. „Er kann alle Namem von seinen Schützlingen rückwärts sagen, aber vergisst nach einem Namen zu fragen.“

Der Elf murrte etwas, doch Firo lächelte ihn an. Er war viel zu durcheinander um in diesem Moment wütend zu sein, und all die fremden Leute machten ihn neugierig.

„Ich bin Firo.“

„Ah. Gut. Firo. Also Leute, Firo. Er bleibt jetzt bei uns. Wir bringen ihm mal ein bisschen was bei.. und... ja... ihr wisst schon.“

Faeryl kratzte sich verlegen am Kopf, ehe er Firo förmlich mit in den Raum hineinzerrte. Er ließ seine Hand auf der Schulter des Jungen liegen als er ihm all die Anwesenden vorstellte.

„Also, schau. Das da, mit dem Zeichenblock, das ist Munin. Nein, erwarte gar keine Reaktion. Sie wird schon was sagen wenn sie einmal nicht mit Nachfragen für Zeichnungen überschwemmt wird.“ Er wich gekonnt einem Kreidestück aus welches die Künstlerin nach ihm warf. Das kannte er wohl schon.
„Wir haben zwei reisende Händler bei uns, Bankotsu und Borderfly. Ohne die zwei wären wir manchmal alle aufgeschmissen. Davon findest du meist nur einen hier und den anderen.......“ Er brach ab als eine förmliche Lawine von kleinen Kreaturen, teilweise mit kleinen Körper voller Eiern in ihren Mäulern, an ihm vorbeirollte. All das wurde von einer einzelnen Person geführt. „....Ehm.... ja. Den anderen dann jeweils unterwegs. Hallo border, tschüss border. Arbeitet denn jeder ausser ich?“

Er nahm sich Zeit Firo jeden vorzustellen. Da waren Fin, Nilidriel und Arwen, bekannt als ruhige und harmonische Zeitgenossen. Manah, die immer ein Herz für alle Geschöpfe der Magi zu haben schien, selbst jede die von anderen verschmäht wurden. Nightshadow und Magicsummer, Mutter und Tochter. Diamond – Faeryl erzählte dass sie eigentlich 'oflittlediamonds' hieß, aber das das zu lang für sein schlechtes Gedächtnis sei – welche besonders durch ihre Hilfsbereitsschaft in der Gruppe bekannt war. Darkangel, Freundin aller Equine und Hüterin der 'Wasserpferde' - „Hippocampi, nicht Wasserpferde, Hi-ppo-cam-pi!“.

Firo schwirrte schon der Kopf, doch Faeryl ließ nicht nach.

„Feuerfresser.“ Er grinste. „Meine persönliche erste Bekanntschaft hier. Unwiederstehlich, weil sie immer etwas hat was ich möchte. Jenny Fleckenfell – sie ist wie ich und liebt die Natur – und Ty. Vorsicht bei Vollmond, ich weiß nicht ob sie beissen.“ Er grinste als beide ihn mit verengten Augen anblickten, umrundet von einer wahren Armee aus Wölfen.
„Dann ist da noch lamel, unsere Züchterin, und Biru, welche auch mit ihrer Tochter im Schloss lebt. Nun, und unser Schattenpaar.“

Er deutete in die Dunkelheit, dorthin wo zwei Frauen saßen. Eine von ihnen hatte ihm auch die Tassee gereicht, deren inhalt er nun durstig leerte.
„Das sind Forsaken und Fretti, meine Mutter.“

„Deine... Mutter? Ist das 'ne Ratte?“

„Nein, ich meine Fretti. Eh... nein, ich meine, das ist ein Decessus.“ Er schüttelte den Kopf. „Fretti ist unser Organisationstalent. Die kannst du nicht aus der Ruhe bringen. Forsaken ist ihre Schülerin. Noch Fragen?“

„Ja.“ Firo klang nun sehr kleinlaut. „Wie soll ich mir das merken?“

„Oh.... Darüber machen wir uns morgen Gedanken.“ Faeryl lachte und klopfte ihm auf die Schulter. „Jetzt solltest du erst einmal eine Nacht drüber schlafen. Willkommen zuhause, Kleiner.“
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Faeryl




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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeDo 7 Jan 2010 - 1:40

-- Teil Drei --

Es fiel Firo nicht schwer sich in die nette Gemeinschaft des geheimen Gildenzimmers einzuleben. Tagsüber lernte er von den verschiedenen Magi wie man sich um die illustren Tiere der Gemeinschaft kümmert. Er lernte dass alles um die Festung herum, alles was die Magi zu Fuß oder mit Hilfe ihrer Freunde erreichen konnten, in ihrer Verantwortung lag. Er lernte viel von Respekt und Vertrauen; Denn wer würde die Hand in das offene Maul eines Manticors legen wenn man ihm nicht aus vollster Seele vertraute? Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Liebevoller Umgang waren Tugenden, welche in dieser Gemeinschaft weit verbreitet waren.

Es war ein schlangenartiges Wesen, ein Naga mit dem Namen Vasuki, welcher seine Augen für die Schönheit der Welt in ihn herum öffnete, als sie gemeinsam einen Spaziergang über die Zinnen durchführten. Vasuki erzählte ihm vom Tag und von der Nacht, von den Gezeiten, dem Leben, welches sie alle wie eine große Welle umschlossen hielt. Firo lauscht mit offenem Mund. Noch nie hatte er sein Leben als Teil von etwas derart Großem gesehen. Doch all das was Vasuki ihm erläuterte ist Teil für eine andere Geschichte.

Am meisten genoss der kleine Firo jedoch die Abende. Immer wenn es dunkel wurde, wenn die Tiere gefüttert waren und die schwere, schwarze Nacht das Arbeiten ausserhalb der Schlossmauern unmöglich machte war es so weit. Aus allen Ecken des Gebietes kam die Meute des Raumes zusammen, um bei dem Licht der Kerzen gemeinsam zu Essen und zu reden. Es war ein Schnattern wie in einer Nest von frischgeschlüpften Roc-Küken, ein Rascheln wie von der Decessus-Gruppe, welche sich bei Fretti aufzuhalten pflegte... ein Bild von Leben und von Aktivität. Kreaturen wurden einander versprochen und fanden Partner oder neue Besitzer in den Kreisen der Menschen. Feste wurden diskutiert. Und was vielleicht am wichtigsten war: Einander wurde geholfen. Immer.

So war es auch in dieser Nacht. Firo rieb sich gähnend die Augen und war schon bereit sich an den weichen Körper des solaren Hippogreifen zu schmiegen, welcher wenig beeindruckt in der Ecke des Raumes döste, da schlug die Tür ein weiteres Mal auf. Es war Faeryl, der wie immer viel zu spät zu seinen Freunden stieß; Sein Mantel war nass wie ein Hund, der einen See für sich entdeckt hatte, und Schnee lag noch auf seinem zottigen, langen Haar. An seiner Seite war ein großer, schwarzer Wolf; Er ging ruhig und langsam, als würde er darauf warten den Magi auffangen zu müssen. Schließlich plumpste Faeryl wie ein Sack in den Kreis seiner Freunde und schüttelte grinsend den Schnee aus seinem Haar.

„Eine furchtbare Nacht um noch etwas zu erledigen.“, sagte er und legte seine Hand leicht auf den Kopf des Wolfes. Firo war sich sicher dass ihm die Züge bekannt vorkamen.

„Da ihr noch alle so froh beisammen seid nehme ich an ihr wartet auf etwas?“

„Spann' uns nicht auf die Folter!“, riefen die ersten Stimmen, doch Faeryl gab sich unschuldig und nichts ahnend. Fretti erhob sich und setzte listig eine ihrer kleinen Decessussi auf dem Kopf des Neuankömmlings ab, und das Rattenbaby ließ es sich nicht nehmen innerhalb seines Kragens zu verschwinden. Faeryl quiekte – er klang der Ratte gar nicht unähnlich – und sprang auf, sehr zum Spaß von Firo und den anderen.
„Das ist die Strafe für das 'zu-spät-kommen'. Willst du auch die dafür dass du keine Geschichte erzählst...?“

„Oh, Gnade!“, rief der Magi, welcher nun endlich die kleine Ratte mit den großen Knopfaugen aus seiner Kleidung befreit hatte. Sie gab ein unwilliges Piepsen von sich. „Oh, bitte, nein. Nun gut, meine nimmersatten Freunde, eine Geschichte. Eine besondere Geschichte.“ Er gähnte. „Besonders kurz, ja, das auch. Aber auch für einen besonderen Fall.“

Er kniete sich in die Mitte der Gruppe, ließ seine Augen aber auf dem schwarzen Wolf ruhen. Firo rückte gespannt etwas näher. Wie geheimnisvoll!

„Nun....“, begann Faeryl, und seine Stimme war plötzlich wieder ruhig und weich wie der Schnee, der draußen vor der Festung vorbeizog, „Wenn wir hier so in unserer Runde sitzen denkt man gar nicht darüber nach... aber, wisst ihr, vor vielen Jahrhunderten sah es im Inneren dieser Mauern noch anders auf. Früher waren Magi nicht miteinander befreundet.“

„Warum nicht?“, fragte jemand.
„Ist doch Schwachsinn, so ganz alleine sein Ding zu machen...!“

„Früher, nun, da gab es noch nicht so viele Kreaturen wie heute. Damals war es etwas.... 'Besonderes'. Wenn du dich um einen Phoenix oder einen Greifen kümmern konntest warst du elitär – du standest einfach über den anderen. Die Magi damals waren arrogant und einzelgängerisch. Sie wollten keine Hilfe, und sie wollten vor allem nicht helfen.“

„Wann hat sich das geändert?“
Firo saß nun ganz nah bei den anderen, die Augen weit geöffnet und neugierig. Seine Müdigkeit war wie weggeblasen, und Faeryls Schmunzeln verriet ihm dass dieser genau dasselbe dachte.

„Die Frage ist nicht wann, Firo. Die Frage ist warum. Hör mir zu. Ein Magi ist nichts Besonderes oder etwas sonderlich Großartiges, nur weil er Hunderte von Kreaturen beherbergt. Nein... Ein Magi zeichnet sich durch eine andere Größe aus. Die Größe des Herzens.“

„Das Herz...?“

„Es waren Männer wie Ty, die die Veränderung des Denkens herbeiführten.“ Er streichtelte den Wolf abwesend, als denke er überhaupt nicht darüber nach. Firo blinzelte mit großen Augen.
„Ja, vielleicht waren es gar seine Urahnen, wer weiß. Es waren tapfere Männer und Frauen, die sich nicht für etwas Besseres hielten. Sie liebten die Wölfe, die du auch heute noch bei uns sehen kannst – die treuesten Gefährten der Magi. Doch wenn es damals zu Kämpfen kam schickten sie sie nicht vor wie simples Vieh – sie waren an ihrer Seite. Immer.
Ich weiß nicht wie es geschah, denn auch ich lebte damals noch nicht, doch … das Band zwischen den Menschen, den Magi, und den Wölfen wurde enger und enger. Es verwob sich alsbald wie ein Seil, wie eine Kette, ja, ein kostbares Schmuckstück. Es war zart und fragil, doch niemals zu trennen. Die Wölfe und die Magi waren die ersten die ein 'Bündnis' schlossen, und es überwandt gar die Grenzen der Arten. Die Magi lernten mit den Wölfen zu heulen. Sie waren die Ersten die das Lied unserer Welt vernehmen konnten, die ersten die verstanden dass es im Leben nicht um einen Einzelkampf geht, nicht um Reichtum oder Ruhm, sondern immer, immer um das Miteinander. Es ist doch egal ob du einen schlechten Tag hattest, wenn deine Freunde – dein Rudel! - bei dir sind. Denn Gemeinsam seid ihr stark. Vergiss nicht, Firo, dass Keiner Alles allein kann. Wie ein Wolf nur in der Gemeinschaft jagen kann, so können wir Magi nur in der Gemeinschaft leben. Wir brauchen einander – nicht immer so nah wie wir uns jetzt sind, doch wir brauchen den Gedanken, die Hoffnung dass wir nicht allein sind. Und unsere Freunde sind alle hier“ - er deutete in die Runde - „oder aber....“ - und er zeigte auf sein Herz. „hier. Allein sind wir jedoch niemals.“

Er schwieg, blickte voll Andacht in die Runde. Alle lächelten. Selbst die sonst so unruhigen Küken und Welpen schwiegen friedlich, beseelt von dem wunderbaren Aspekt des Lebens; Der Freundschaft.

Draußen heulten die Wölfe.
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Fretti

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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeDo 7 Jan 2010 - 1:57

Auf Wunsch nun selber von mir eingesetzt eine kleine Zwischengeschichte aus der Zeit als Faeryls Lapto nicht mehr wollte.


Made by Fretti



Firo war heute mies gelaunt. Alle waren sie zu beschäftigt gewesen heute und hatten keine Zeit für ihn gehabt. „Später“ hieß es immer nur oder „Jetzt nicht.“
Faeryl war nun schon seit Tagen nicht da. Er war einfach ohne ein Wort zu sagen gegangen als alle anderen noch schliefen. Zu gerne wäre er mit ihm gegangen und es hatte ihn doch etwas verletzt das Faeryl ihn nicht mitgenommen hatte. Sie waren ja alle hier sehr nett zu ihm aber Faeryl mochte er besonders, er war für ihn eine Mischung aus großem Bruder und Vaterersatz, kurzum, er vergötterte ihn einfach.

„He, pass doch auf!“ rief er als Forsaken ihn im vorbeigehen anrempelte. Ganz geheuer war sie ihm nicht auch wenn sie in etwa sein Alter hatte. Sie schlich meißt im dunkeln herum wie eine Katze und schien immer auf der Lauer zu sein. Dabei verschmolz sie oft durch ihre stetig schwarze Kleidung mit der Dunkelheit und erschreckte ihn jedesmal aufs Neue wenn sie plötzlich neben ihm stand.
„Pass doch selber auf!“ motze sie zurück. „Und steh nicht im Weg rum, dann passiert sowas auch nicht.“

Vermutlich wäre es zu einem ordentlichem Streit gekommen zwischen den Beiden wenn nicht just in dem Moment Bankotsu mit einer, wie immer, sehr großen Horde an Tieren in den Raum rein huschte.

„Weiß einer wo Fretti ist?“ rief sie. „Einige ihrer Tierchen sind nun alt genug das sie sich nun serlber um sie kümmern kann.“
„Ich glaube sie wollte sehen ob es draußen ein paar neue Decessi gibt.“ antwortete Munin ihr zu ohne dabei von ihrem Zeichenblock auf zu sehen. Sie war mal wieder mit Aufträgen überhäuft worden und machte kaum noch etwas anderes als Skizzen zu entwerfen.

„Ich gehe sie suchen.“ bot Forsaken sich an. „Soll ich sie gleich mitnehmen und ihr bringen Bankotsu?“
„Ja, mach das bitte. Ich habe wirklich keine Zeit zu warten bis sie endlich auftaucht, ich werde noch anderweitig gebraucht.“ Bankotsu gab Forsaken einen Korb mit drei kleinen Direwelpen und rannte schnellen Schrittes gleich weiter durch die Hallen um Eier von manch anderen Magis einzusammeln.
„Oh nein.“ rief sie nach ein paar Minuten aus. „Hier ist ja noch ein kleiner Eisgreif von Fretti.“ und hielt ihn dabei sachte hoch. Unschlüssig sah sie sich um, eigentlich hatte sie doch wirklich keine Zeit dafür zu warten. Aber sie wollte den Kleinen nur ungern einfach hier in den Hallen lassen.

„Firo?“ sie wante sich fragend an ihn. „Könntest du vielleicht den Kleinen zu Fretti bringen?“ Firo nahm den kleinen Eisgreif vorsichtig auf die Hand.

„Wo finde ich sie den?“ fragte er.

„Immer da wo es am dunkelsten ist“ kicherte Feuerfresser. „Schau mal in den alten Ruinen nach, oder noch besser: Nimm eine ihrer Decessi mit, sie wird dir schon den Weg zu Fretti zeigen.“

Firo war das zwar gar nicht so recht da er diese komischen Ratten nicht mochte aber immer noch besser als weiterhin nichts zu tun. So wählte er seufzend eine der Decessi aus und ging mit ihr und dem kleinem Eisgreif in Richtung Ruinen.

Wie Feuerfresser es schon richtig gesagt hatte, der Decessus führte ihn schnurstracks in die richtige Richtung, mitten in die Ruinen hinein.
„He!“ er prallte unsanft mit Forsaken zusammen, die immer noch den Korpb mit den drei Direwelpen bei sich trug. In der Dämmerung die hier herrschte hatte er sie nicht gesehen.
„Was machst du den hier?“ fragte sie und rappelte sich wieder hoch.
„Ich soll Fretti den kleinen Eisgreif bringen, den hatte Bankotsu vergessen.“ antwortete er und rieb sich seinen Kopf.
„Gib her, ich bring ihn zu ihr.“ Doch Firo dachte gar nicht daran den Eisgreif Forsaken zu überlassen. „Ich soll ihn bringen, nicht du!“ maulte er.

„Na na na“ erklang eine Firo sehr vertraute Stimme hinter ihnen. Überglücklich drehte er sich um. Tatsächlich, da stand Faeryl. „Was seid ihr euch den am streiten?“ tadelnd schaute er die Beiden an.
„Bankotsu hat mit den Eisgreif gegeben, ich soll ihn zu Fretti bingen aber Forsaken will ihn mir weg nehmen!“
„Du weißt ja nichtmal wo du sie finden kannst.“ brauste Forsaken auf.

„Ohjeh“ Faeryl kratze sich unbehaglich an der Schulter. Im Streit schlichten war er nicht gerade gut. „Kommt einfach Beide mit. Aber ihr müsst leise sein.“

Er führte die beiden Streithähne schweigend aus der Ruine heraus zu einem direkt angrenzendem Waldstück. „Wartet hier, und keinen Streit.“
Faeryl huschte durch die Bäume hindurch und verschmolz sogleich mit seiner Umgebung. Firo und Forsaken schauten sich unbehaglich um, in diesem Teil waren Beide noch nicht gewesen und es war ihnen auch verboten worden sich alleine hier hin zu begeben. Kurze Zeit später tauchte Faeryl wieder auf.
„Kommt mit“ flüsterte er zu ihnen und führte sie in den Wald hinein. Ein kleines Stück weiter kamen sie auf eine Lichtung. Fretti hockte dort vor zwei Eiern die sie vorsichtig drehte. Sie sahen gleich aus, nur das eins schwarz und das Andere schwarz war.
„Ja.. also.... ähm...“ stotterte Faeryl herum. Fretti drehte sich um.
„Sieh an.“ lächelte sie ihn spitzbübisch an. „Verlegen wir nun unseren Versammlungsraum hier auf die Lichtung ja?“
„Die Beiden da“ er deutete auf Forsaken und Firo „haben da was für dich. Und es scheint,“ fügte er hinzu „als ob es etwas so Wichtiges ist das sie sich deswegen streiten mußten.“
Fretti hob eine Augenraue. „Dann muss es ja wirklich wichtig gewesen sein“ Meinte sie und ließ den Decessus in ihren Ärmel huschen. „Forsaken, Firo?“ Beide fingen zeitgleich an zu reden wie ein Wasserfall.
„Halt, Stop!“ unterbrach Fretti sie und hielt sich die Ohren zu. „Das kann ja niemand verstehen. Einer nach dem Anderen bitte.“
Wieder ein gemeinsamer Schwall an Worten und nun stritten sich Firo und Forsaken auch noch darüber wer wer anfangen durfte von ihnen.
Fretti seufzte und sah sich das ganze Spielchen an. „Kinder.“ Sie verdrehte die Augen. „Da meint man der Eine ist endlich groß genug um auf eigenen Beinen zu stehen“ verlegen trat Faeryl von einem Bein aufs Andere bei den Worten „da schleppt er auch schon ein Problem nach dem Nächsten an.“ Um ihre harschen Worte zu entkräften und damit Faeryl wußte es sie es nicht ernst meinte zwinkerte sie ihm zu.
„Solange die Beiden noch aushandeln wer zuerst was sagt, was gedenkst du nun zu tun mit den Beiden?“ sie deutete auf die beiden Eier die vor ihr lagen.
„Ja.. äh....“ verlegen grinste Faeryl sie an. „Naja, also, ich mein. Du weißt schon, wir nehmen sie mit und ziehen sie bei uns groß.“
„Ah ja, eigentlich hätte ich nicht fragen brauchen.“ lächelte Fretti ihn an. „Es ist sowieso immer dass Gleiche mit dir.“

Firo schaute sich die Eier genauer an. „Was sind das für Eier?“ fragte er.
Forsaken schnaubte „Das sind Enoxeier. Sowas weiß doch jeder!“

„Jetzt reicht es aber langsam!“ fuhr Fretti sie an. „Vor einem halbem Jahr hättest du es auch noch nicht gewußt. Firo ist neu, er hat noch viel zu lernen und dabei solltest gerade du ihm helfen wo du ganz genau weißt wie wichtig es ist das hier jeder jedem hilft.“
Zerknirscht schaute Forsaken zu Boden. „Tut mir leid.“ murmelte sie.

Faeryl schaute Fretti an. „Oh nein,“ meinte diese zu ihm „denk gar nicht erst daran.“
Doch Faeryl setzte sich lächeld neben sie. „Warum den nicht?“
„Weil....ach meinetwegen.“ gab sie nach. „Aber du kümmerst dich darum und hilfst ihnen dabei. Halt mich da bitte raus.“
Faeryl drückte ihr einen Kuss auf die Wange und drückte sie.“Abgemacht, danke Mama.“
Firo und Forsaken schauten sich fragen an. Was war das nun wieder gewesen. „Firo“ Faeryl nahm das schwarze Ei und hielt es ihm entgegen. „Dies ist nun dein Ei. Du bist dafür verantwortlich und hast dich darum zu kümmern. Enoxe sind nicht leicht zu erziehen und in der falschen Hand sind sie umberechenbar.“ Ehrfürchtig nahm Firo das Ei entgegen.
„Forsaken“ nun wante sich Faeryl ihr zu „Du bekommst das weiße Ei. Ein paar Erfahrungen hast du ja schon sammeln können mit Enoxen, es wird trotzdem auch für dich nicht einfach sein.“

Fretti stand auf und klopfte sich den Dreck ab.
„Sehr schlau ihnen genau ihr Gegenstück zu geben.“ lobte sie Faeryl und strich ihm stolz eine Strähne aus dem Gesicht.
„Im schwarzen Ei ist ein Noctis, ein Wesen der Nacht. Durch ihn kannst du lernen auch diese Seite zu verstehen. Und Forsaken, der Niveus sollte dir dabei helfen mal ein bisschen aus dem Schatten heraus zu treten. Tag und Nacht, Licht und Dunkel gehören immer zusammen.
Ihr zwei seid so unterschiedlich wie diese Enoxe, trotzdem gehört ihr genau so zusammen wie diese.“

Sie wande sich an Faeryl und zwinkerte ihm zu. „Lass uns zurück gehen. Ich kann jetzt einen heißen und starken Kaffee vertragen.“

Gemeinsam liefen die Beiden in Richtung Burg und ließen Firo und Forsaken allein dort stehen die sich sicherlich nun sehr viel zu sagen hatten das nur sie Beide etwas anging.
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Faeryl




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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeDo 7 Jan 2010 - 3:05

Silvester war an Firo vorbeigezogen wie der Flügelschlag eines schillernden Arkai; Die Gilde hatte ihn mit einer großen Fest zu Ehren des neuen Jahres empfangen, und er war noch immer ganz begeistert von all den bunten Raketen und den geschmückten Tieren, die er gesehen hatte. Ganz zu schweigen natürlich von dem großen Bankett, welches um Mitternacht eröffnet (und von Wölfen heimgesucht) worden war; Ty beschwor steif und fest dass es nicht seine waren, und da keiner Lust hatte in den 1300 Tieren des Wolfkönigs nach den Übeltätern zu suchen wurde die "Klage" sehr schnell fallen gelassen.

Firo hatte jedoch trotz all der schönen Stunden etwas gefehlt. Nach dem eher zufälligen Treffen im Wald hatte er Faeryl nicht wieder gesehen. Munin hatte ihm zwar amüsiert erklärt dass er "komme und gehe wie der Wind und der Regen", doch der Junge verstand es noch immer nicht. Jetzt, ein paar Tage nach dem ausschweifenden Fest, saß er mit gekreuzten Beinen auf seiner Decke in der Ecke des Raumen und blickte missmutig auf die zwei perfekten Eier, die er in seinem Besitz hatte. Das schwarze war ein Enox, das hatte er nun schon begriffen; Das andere war ihm jedoch noch immer fremd. Keines der Beiden zeigten ihrendein Lebenszeichen, und für einen Moment erfasste Firo eine unwahrscheinliche Angst - was, wenn die Tiere darin gar nicht lebten? Was, wenn er.... versagt hatte? Wenn er nicht in der Lage war sich um etwas derart schönes zu kümmern?

Verstohlen sah er sich um. Da waren Bankotsu und Borderfly, und wie immer waren sie schier umringt von Kreaturen aller Größe und Form. Sie waren so geschäftig, so... erfolgreich. Er konnte auch Fretti und ihre geliebten Ratten sehen, von denen eine leicht zitterndes Cinersi-Ei auf dem Rücken trug. Auch dies würde bald schlüpfen. Unweit von Fretti war Forsaken... und vor ihr, noch etwas unsicher, stakste ein weisses Enox über den Boden, zur Freude alles anwesenden.

Ein übles, bitteres Gefühl nagte an Firos Gedanken, und er sah schnell weg. Warum schienen es denn alle zu können, ausser er?

Er blieb auf seinem Lager sitzen, bis schließlich sogar Ty und seine Wölfe sich zusammenrollten um Schlaf zu finden. Feuerfresser löschte das Licht und rief noch einen letzten Nachtgruß in die Runde, ehe auch sie sich nahe von ihrem Tinselwyrm zur Ruhe legte.

Firo nutzte die Gelegenheit und verließ - ganz verstohlen - den Raum.

er durfte eigentlich um diese Zeit gar nicht mehr draußen herumirren. Er war so jung und so unerfahren, sagten die anderen ihm immer wieder. Er würde sich verirren und möglicherweise verletzen. Und ausserdem gab es ausserhalb der schützenden Mauern auch weniger zahme Kreaturen. Wie wollte Firo sich denn verteidigen?
Doch der Junge biss sich auf die Lippen und stolzierte wie ein prahlender Hahn voran. Er war doch alt genug. Er würde schon wissen was er tat!
Und so ging Firo die Gänge entlang, passierte alte, abgebrannte Fackeln, schlafende Wachen und ein paar Nachtschwärmer, die mit ihren Sanusi von der Jagd zurückkehrten. Er hörte seltsame, unheimliche Geräusche, doch er biss sich auf die Lippen und ging weiter. Er verfolgte genau den Weg den er von den anderen kannte - den Weg zu den Hallen in denen die Kreaturen gepflegt und von anderen bewundert wurden. Den Weg den alle jeden Tag gingen.
Was sollte schon passieren?
Firo versuchte nicht auf das Heulen des Windes von draußen zu achten. Brr.... Ihm war kalt. Die Böen brachten Schnee mit sich, welcher teilweise durch die offenen Fenster hereintänzelte. Die Gänge waren karg und leer. Einsam.
Schließlich erreichte der Junge - oh, endlich! - die Räume die er gesucht hatte.... doch die Erkenntnis traf ihn wie ein Donnerschlag. Die Hallen waren ja leer! Niemand war mehr hier, ausser ein paar herrenloser Kreaturen, welche ihn aus lauernden Augen anstarrten. Niemand, wirklich niemand der sich um die Eier kümmern konnte, die Firo heimlich an seine Brust gedrückt hielt. Er war völlig allein! Was sollte er nur tun? Was, wenn sie wegen seinem Versagen sterben würden?

Der arme Junge konnte sich nicht länger zurückhalten. Große, heiße Tränen kullerten über seine Wangen, und er fiel vor lauter Verzeiflung auf die Knie. Plötzlich fühlte Firo sich ganz schlecklich verlassen, und er vermisste seine Eltern so schrecklich dass er kaum mehr Luft bekam. Das machte natürlich alles nur noch schlimmer, und er kauerte schluchzend auf dem Boden des leeren Zimmern, verzweifelt und ängstlich und zum ersten Mal seit er hier angekommen war.... hilflos.
Die eier waren noch immer kalt in seinen Händen. Wie zwei Murmeln.

Doch gerade als Firo dachte er fände keinen Ausweg aus seiner Misere fiel ein kleiner Lichtstrahl in den Raum. Er erschrak furchbar; Oh, er durfte doch gar nicht hier sein! Schnell versuchte er einen Fluchtweg zu finden, ein Versteck, irgendetwas; Er stand schon auf zittrigen Beinen, doch es war zu spät. Schemen kamen aus allen Seiten des Raumes auf ihn zu, wiegten sich bei ihren Schritten wie klappriges Weidenholz. Er war umzingelt!

Dann stubste etwas gegen sein Bein, und er blickte mit großen Augen herab.

Es war ein Enoxkalb.

"Firo! Mann, hast du uns erschreckt!", rief Faeryl über das erstaunte Aufschreien des Jungen.Er drückte seine Fackel - sie war eine der Quellen für das unheimliche Licht, welches die Schatten hatte größer erscheinen lassen! - in die Klauen des Vogels, der neben seinem Kopf hin- und herflatterte, und lief auf Firo zu um ihn stürmisch zu umarmen. "Du darfst nicht einfach wegrennen! Was hätte alles passieren können!"

Mehr und mehr seiner Freunde traten auf ihn zu, umarmten ihn, stützten ihn. Firo war plötzlich ganz schwindelig. Warum war Faeryl wieder da? Und wie hatten sie ihn....?

"Das Kälbchen hat dich gerochen.", sagte Fretti, als hätte sie das erstaunen auf dem Gesicht des Jungen lesen können wie ein offenes Buch. "Dich, oder seinen kleinen Bruder..."

Das bedrückte Firo jedoch noch mehr, und er fing erneut an zu weinen. Faeryl runzelte die Stirn und streichelte sacht durch das Haar des Kindes, etwas unsicher was er tun sollte. Wäre dies ein Wolf hätte er ihn immerhin zwischen den Ohren kraulen können!
"Na, Na. Was ist denn los?"

"Ich, ich, ich kann das nicht. Ich weiß nicht wie! Ich hab Angst dass sie- dass sie...", stammelte Firo, ehe er erneut zu schluchzen begann. Er streckte die Hände mit den zwei Eiern aus, Scham und Wut und Verzweiflung und Angst alle auf seinem Gesicht sichtbar.

Faeryl lächelte.
"Warum? du hast doch alles richtig gemacht."

Firo verstand nicht. Er blinzelte die Tränen weg - und plötzlich fiel etwas aus seiner Hand und zerschellte auf dem Boden. Dann noch etwas. Noch etwas. er schrie auf als die Eierschale plötzlich in seiner Hand barst und mit einem brummen der gehörnte, schwarze Kopf eines Enox zutage kam, noch mit der Schale auf der Nasenspitze. Das Tier entfaltete die noch nassen Flügel und schüttelte sich halb elegant, halb ungeschickt. Es blökte leise und hüpfte dann von der Hand des Kindes, nur um unsicher über den Grund zu torkeln.

Firo war sprachlos. Er blickte zu Faeryl, zu Fretti, zu all den anderen die bei ihm standen und das wärmende Fackellicht im Raum verbreiteten. Er wusste nicht was er sagen konnte, was er sagen sollte. Schließlich ächzte er leise und fragte: "Was.... was war das.... gerade?"

Faeryl kicherte, sehr unmännlich, aber durchweg belustigt. Er legte seine Arme um die Schultern zweier Freunde, dann beugte er sich leicht zu Firo herab und flüsterte, fast konspirativ.

"Das? Das Wunder des Lebens."
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Tyriagris

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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeSa 9 Jan 2010 - 22:51

-- Fortsetzung zwecks Vertreibung der Langeweile --

Diesmal wurde - da Faeryl, sehr zu Firos Verdruss, auf Reisen gegangen war, der Gildenmeister um eine Geschichte angebettelt. Der Altmeister ließ sich mit einem leisen Lächeln darauf ein und begleitete die Zuhörer bis zum Brunnen, wo er sich setzte und sich einen Blick auf das glitzernde Wasser gönnte. "Oh..", murmelte er, als ein Kopf die Wasseroberfläche durchbrach und ein junger - vermutlich frisch geschlüpfter - Koi zu ihm aufsah, bevor der geschuppte Kopf wieder im Wasser verschwand und nurnoch ein paar Wellen auf dessen Anwesenheit hindeuteten. "Wisst ihr", begann der Gildenmeister, "vor ein paar Jahren erst haben zwei weit gereiste Magis durch Zufall neben einem Tümpel mit einem Schwarm wilder Kois Rast gemacht. Einer von ihnen hatte einen Ibex - Dreyl - als Begleiter, der sich sofort neben das Wasser gelegt und die Fische beobachtet hatte. Keiner von ihnen ahnte, was kommen würde, und als am nächten morgen ein schimmernes Ei zwischen Dreyls Vorderbeinen lag, waren beide überrascht. Mit einigen Forschungen und kleinen Zaubern fanden sie heraus, dass ein Weibchen der Kois die Mutter war, wohingegen die Zauber, die zum bestimmen des Vaters angewandt wurden, auf den Ibex hindeuteten. Die Magis unterbrachen ihre routinemäßige Reise, da sie ihren Zweck - die Entdeckung von etwas Neuem - erfüllt hatte und berichteten dem Rat davon. Durch einige Experimente mit Paaren von Kois und Ibex' wurde schließlich der Beweis der Theroie erbracht und man nannte die neu entdeckte Spezies 'Capricorn'." Der Altmeister pfiff durch die Zähne und winkte einen Boten herbei, der nach einem kurzen Wortwechsel, der Firos Neugier weckte, wieder verschwand und kurz darauf mit einem in Tücher eingeschlagenem Ei zurückkam. Der Gildenmeister entfernte die Tücher und enthüllte ein schwarzes, leicht schimmerndes Ei, das an einigen Stellen von Schuppen überzogen war, die von orangerot zu karmesin changierten und das Licht brachen, sodass der rötliche Effekt verstäkt wurde. Der Altmeister - Alehian - hob die Stimme und das Ei gleichzeitig an und klärte seine Zuschauer auf. "Das hier ist das dritte Ei des ersten entdeckten Capricorns, Ember, dessen Generationen einen ganzen Clan bilden und unter erfahrenen magis weit bekannt sind. Vielleicht habt sogar ihr schon von der Linie Darksea gehört, auch, wenn einige von euch bis heute nichts damit anfangen konnten. Die Experimente wiesen vier verschiedene Arten der Capricorns auf, die einen - wegen ihrer Färbung Amethyst genant - und eine andere Sorte, die Tidals, sind die am häufigsten vorkommenden Arten. Mit etwasGlück und ein wenig Geduld kann man auch ein Meridian erhalten, seltener doch noch immer häufiger als die letzte Art, die der Hallows. Es wurde von Magis berichtet, die sich seit einigen Jahren dem Züchten dieser Wesen verschrieben haben und trotzdem noch nie ein Hallow als Resultat hatten. auch ihr werdet wohl eines Tages" Alehian blickte zu Firo und lächelte "mit dem Brüten dieser Mischwesen betraut."
Der Junge sah sich verwirrt um. Er hatte in der letzten woche erfolgreich einen Koi großgezogen und nun fiel ihm ein, dass er erst gestern ein Ibexei im wal gefunden hatte. Er hatte den Erzählungen des Altmeisters gebannt gelauscht und fragte sich, wie hoch seine Chancen wohl waren, ein Hallow Capricorn zu bekommen. nach einigen weiteren Gedankengängen kam er zu dem Schluss, dass er wohl ein paar weitere Kois brauchte und einige der Fänger bitten müsste, zu versuchen, ein weiteres Ibexei zu fangen. Firo konnte dan den Gesichtern der meisten Anderen sehen, dass ihnen dieselbe Idee gekommen war und er seufzte innerlich, als er sich, noch unbemerkt von den Anderen, da er sich - glücklichwerweise - an den Rand der Gruppe gesetzt hatte, erhob und im Keep verschwand, um seinen Ibex ein wenig durch die Hallen zu tragen, in denen die Magie selbst zu wohnen schien. An einem der riesigen Fenster blieb er stehen und verlor sich in dem Sonnenuntergang, der die Wipfel des Waldes in ein orangenes Gold tauchte und die Wolken in brand zu setzen schien...
Firo machte einen Satz, als er etwas spürte, das sanft um seine Beine strich und fragte sich, ob wohl eine der geflügelten katzen durch die Gänge gewandert war, als er merkte, dass ein Stück brauner Schale an seinem Gewand hängengeblieben war. Ein weiterer Blick hinter sich verriet ihm, dass der Ibex geschlüpft war und als ihn das kleine Wesen mit seinem Blick anzulächeln schien, ging der Junge in die Knie und legte die Arme um den Nacken des frisch geschlüpften Weibchens. Am Rande bemerkte er, dass sein Koi ein Männchen war und er jetzt schon den ersten Bruterfolg zu verzeichnen hatte, da er ein Paar besaß. Eilig führte er die Ibexdame, der er in Gedanken schon den Namen 'Minja' gegeben hatte, in sein Zimmer zurück und reichte ihr ein paar Früchte, bevor er sich zu ihr setzte und lächelte.

Am nächsten Morgen erwachte Firo und stellte fest, dass sch Minja im schlaf an ihn gekuschelt hatte. Er lächelte und stand vorsichtig auf, um sie nicht zu wecken, aß eine Kleinigkeit und machte sich dann auf den Weg zum Stream, um nach einem Koi- oder ibexei Ausschau zu halten. Wie erwartet waren de Plätze, von denen aus man die Eier am leichtesten erreichen konnte, allesamt besetzt; dicht gedrängt knieten die anderen Magis am Ufer und warteten. Firo seufzte und setzte sich an eine freie Stelle, kurz hinter der Biegung, an der man nur mit Müh und Not an die Eier kam. Als er etwas Lilanes aufblitzen sah, griff er geistesgegenwärtig danach und sah danach mehr erstaunt als freudig auf das Koiei, das er gerade gefangen hatte. Lächelnd machte er sich auf den Weg zum Marktplatz,um sich nach einem günstigen ibex umzusehen, der seinem Koi gesellschaft leisen würde, entschied sich dann aber dagegen und schüttelte den Kopf. 'Was, wenn sie dann das falsche Geschlecht haben? Ich warte lieber, bis der koi geschlüpft ist.', dachte er und spürte wieder die freudige Erregung, ein neues Ei großzuziehen.
Er schlenderte den Tag über noch etwas durch den Keep, fragte hier und dort Reisende über Arkene und Voltar aus, sah Munin bei einem ihrer Aufträge eine zeitlang über die Schulter, versuchte sich selbst an einer kleinen Zeichnung und rannte etwas mit Forsaken und ihrem Niveus Enix durch den Wald. In der Dämmerung zog er sich wieder auf sein Zimmer zurück, lehnte sich an Minja und schlief irgendwann über dem Gedanken an Capricorns ein.
Auch der nächste Tag verilef nicht weiter aufregend, auch, wenn jeder Tag im Keep als ein kleines Abenteuer für sich gesehen werden konnte, und als Firo am dritten Tag aufwachte, ließ er einen überraschten Schrei los. Minja war ausgewachsen und saß nicht - wie die beiden Tage davor - neben ihm sondern neben dem riesigen Aquarium, das für die magis inzwischen zur Grundausstattung eines Keeps gehörte und sah dem Koi beim Schwimmen zu. Eilig sprang der Junge auf und strich dem Ibex über das kurze Fell, bevor ein Jubelschrei durch den Keep schallte und Firo breit grinsend ein schwarz-orangenes Ei in den Händen hielt. Er wickelte es in ein Wams und legte es zu Minja, dann verließ er sein Zimmer, um sich auf die Suche nach dem Gildenmeister zu machen und ihm davon zu berichten. Endlich erreichte er die Tür zum Silva-Saal, so genannt wegen seiner weiten Aussicht auf den Silva-Forest und noch immer grinsend erzählte er Alehian von seinem Erfolg, führte ihn zurück zu seinem Zimmer und präsentierte ihm den Beweis. Den halben Tag lang ergingen sich andere magis in versteckt-neidischen bis aufrichtig-erfreuten Glückwünschen und Firo, der sich gegen Abend daran erinnerte, dass capricorns in seichten Gewässern leben, schüttete einen Teil des Aquariums mit Sand auf und bildete in der Mitte eine Kuhle, in die er das Ei legte. Zufrieden legte er sich hin und drehte sich auf die Seite, als ihm ein paar Bilder seiner Mutter durch die Gedanken gingen und ihn ein starkes Heimweh ergriff...
Der Junge stand auf und machte sich auf den Weg durch den inzwischen wie leergefegten Keep.Die Erinnerung an seine Absicht, seiner Mutter ein Kardinalsgreifenküken zu schenken, ließ sein Herz doppelt so schwer wiegen, denn er hatte keine Ahnung, wo er eins dieser gefiederten Geschöpfe auftreiben sollte. Mehr und mehr Erinnerungen strömten auf ihn ein und irgendwann begann er zu rennen, orientierungslos und ziellos durch die Gänge des riesigen Gebäudes, tiefer und tiefer ins herz des Anwesens, abwärts, zu den Kellern und Katakomben, aber das bemerkte er nicht einmal. Erst, als er beinahe in den unterirdischen Fluss gefallen wäre, der sich erst in einiger Entfernung wieder an der Oberfläche zeigte und einen Zulauf zum Stream bildete, hielt er an. Er spürte, wie sein Herz raste, aber ob vor angst oder von dem Lauf vermochte er nicht zu sagen. Dunkel erinnerte er sich, dass der Fluss sehr tief unter dem Keep verlief, kaum ein Magi war je hier unten, da die meisten Geschöpfte die Oberfläche bevorzugten. Selbst ein Sanus würde er hier wohl kaum mehr antreffen und er hatte sich den Rückweg nicht gemerkt, war ihm doch noch nicht einmal bewusst gewesen, dass er überhaupt in diese Richtung gelaufen war. Er setzte sich betrübt an das ufer des Flusses, dessen Namen er nicht kannte und blieb regungslos dort sitzen, wie lange, wusste er nicht. Plötzlich fuhr er hoch, als er ein Geräusch vernahm, ein leises, beständiges Kratzen, als würde jemand ein Messer schleifen. Firo erkannte, dass sich die Geräuschquelle bewegte, zu allem Überfluss auch noch direkt auf ihn zu, und ohne einen weiteren Gedanken zu fassen, rannte er wieder los, nahm Abzweigungen und stolperte, rappelte sich wieder hoch und lief weiter, selbst, als das Geräusch wieder verklungen war lief er weiter, die Angst, in den Katakomben verlorenzugehen, hatte von ihm Besitz ergriffen und er lief immer weiter, entweder noch tiefer in die Gänge oder wieder aus ihnen heraus, es war ihm egal, solange er sich bewegte. Irgendwann begann sein Verstand, wieder durchzugreifen, und obwohl er noch immer rannte, fing er an, über Möglcihkeiten nachzudenken, als er plötzlich gegen etwas prallte und durch den Schwung etwas zurückgetrieben wurde, bevor die Schwerkraft wieder Anspruch auf ihn erhob und er zu Boden fiel. Er sah, dass er gegen eine Gestalt gelaufen war, die einen dunklen Umhang trug. Erst, als ein junger Dire mit einem leisen Kläffen an der Gestalt hochsprang, erkannte er sie und seufzte erleichtert. "Was treibst du denn hier unten?", fragte Ty, zum Teil überrascht, zum Teil neugierig. "Suchst du Schätze?" Firo sah etwas verwirrt drein und Ty lachte. "Schon gut, es ist ein altes Gerücht, das sich mehr oder weniger hartnäckig hält..." Der Wolf sprang von seinem arm und setzte sich auf die Brust des Jungen, dann srang er auch von dort herunter und lief in einem Kreis um ihn. Firo seufzte, dann stand er wieder auf und sah zu dem Direzüchter. "Ich... hatte Heimweh..." er spürte, dass es besser wurde, als er es aussprach. "Ich bin losgelaufen und dann... hab ich dich getroffen. Sag mal, weißt du, wo man Cardinalsküken herbekommt?" er grinste und auch Ty lachte wieder. "Na komm, hier unten findest du sicher keins. Ich hab wohl irgendwo noch eins, wenn du es haben willst...?"
Der Junge sah wieder zu den Anderen und blinzelte, versuchte, das Angebot zu verarbeiten, während er ihm folgte. "Ich... ähm... was-was willst du dafür?", fragte er dann und bekam ein Schulterzucken als Antwort. "Ich schenke ihn dir, wenn du magst. Du kannst ja an mcih denken, wenn du dein nächstes gezüchtetes Hallow abgeben willst." Jetzt grinste Ty. "Aber du musst nicht."
Ein paar Minuten später erkannte Firo die Gänge wieder und eine weitere halbe Stunde später, in der er sich mit Ty noch ein bisschen unterhalten hatte, standen sie plötzlich vor seinem Zimmer. "Warte eben.", bat der Direzüchter und verschwand, bevor er kurze Zeit später mit einem jungen Greif im Arm zurückkam, dessen Gefieder wie ein Sonnenuntergang leuchtete. "Hier. Pass gut auf ihn auf, er ist etwas verspielt.", warnte er, bevor er dem Jungen zunickte und wieder in seinem Zimmer verschwand.
Firo machte sich auf den weg zurück zu seinem Zimmer und fragte sich beklomen, ob der Brüterfolg des Hallows jetzt wirklich erst einen Tag zurücklag. Er ärgerte sich,dass er es wieder nicht geschafft hatte, Ty zu fragen, warum er soviele Dires besaß und er ahnte, dass er ihm wohl auch nicht geantwortet hätte. der Junge nam sich vor, Fretti danach zu fragen, als er an seinem Zimmer ankam und hineinschlüpfte. Er läcelte erleichtert, als er sah, dass das Ei noch in der Mulde lag und sein Koi gemächlich darum herumschwamm, bevor er sich zu Minja legte und erschöpft einschlief.
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Fretti

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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeSa 23 Jan 2010 - 20:15

Meiner Meinung nach gehört auch diese Geschichte hier zu.

Den Anfang hatte ich gemacht, was aber nur einen klitzekleinen Teit der Geschichte ausmacht.
Deswegen gehört diese Geschichte sogesehen eigentlich allein Munin, die den Faden tapfer aufgenommen und weitergesponnen hat zu einer wundervollen Geschichte.

Munin, vielen Dank für diese tolle Vortsetzung von Firos Geschichte. I love you




Firo war beunruhigt, irgendetwas stimmte heute nicht.
Er hatte Fretti noch nie so außer sich gesehen wie heute und traute sich nicht näher als 10 Meter an sie heran. Sobald sie, wie ein Droschkenkutscher fluchend, an ihm vorbeirauschte erschauderte er. Es gab hier und dort mal Spannungen und auch schlechte Laune, aber sowas hatte er hier noch nie erlebt.
"Beachte sie einfach nicht." sprach Munin besänftigend zu ihm. Sie blickte dabei nicht von ihrem Zeichenblock auf um das Bild das sich in ihrem Kopf gestgesetzt hatte nicht zu verlieren. "Das wird sich von alleine wieder geben. Schau nur zu das du ihr nicht in die Quere kommst, dann ist alles gut."
Firo nickte und lief mit seinem Enoxkalb in den Hallen herum. Faeryl war immer noch nicht zurückgekehrt, Fretti war ungenießbar, Forsaken hatte sich wohl angesichts Frettisd Stimmung frühzeitig von dannen gemacht und auch der Rest war entweder unterwegs oder beschäftigt.
Feuerfresser schließlich sah als Einzige das Firo sich wohl ein bisschen verloren vorkam. Seuftzend stand sie auf und ging auf ihn zu. "Warst du schonmal in den Verkaufshallen?" fragte sie ihn. "Ich wollte gleich dahin, es sind neue Creaturen entdeckt worden die dort nun feilgeboten werden. Wenn du Lust hast kannst du gerne mitkommen."
Firo nickte ganz aufgeregt. Er war zwar schon einmal kurz dort gewesen, war aber von dem geschäftigem Treiben an jenem Tag zu überwältigt gewesen um genau mit zu bekommen wie dort gehandelt wurde. "Oh Klasse!" rief er freudig aus. "Das wäre toll, darf ich wirklich?"
Feuerfresser lächelte. "Ich bitte sogar darum. Ich benötige einen starken Mann an meiner Seite der mir hilft meine Tiere mit zu nehmen und später vielleicht neue mit Heim zu bringen." Stolz richtete Firo sich auf. Es schmeichelte ihm das Feuerfresser ihn als starken Mann betitelt hatte. "Oh," sagte er "ob ich vielleicht auch ein Paar mitnehmen könnte?" "Warum nicht?" Feuerfresser dachte nach. "Ich kann dir dann gleich beibringen wie man am besten handeln kann."



Als sie in den Hallen des Handelns ankamen war Firo erneut beinahe überwältigt. Überall um ihn herum waren Magi, die lauthals ihre Kreaturen anpriesen und hunderte von Wesen aller Art waren zu sehen, von den seltensten, die er nur während seiner Lehrstunden bei Fearyl zu Gesicht bekommen hatte, bis zu den gewöhnlichsten, die man in großer Zahl in jedem Keep antraf.
Vor lauter Staunen hätte er beinahe Feuerfresser aus den Augen verloren und folgte ihr schnell, um in dem Gewimmel des Marktes nicht verloren zu gehen, und drückte das Hallow-Capricorn Ei, dass er verkaufen wollte fest an sich.
"Dort drüben sind die dauerhaft bestehenden Geschäfte, " sagte Feuerfresser und deutete auf einige solidere Stände, die den Markt auf einer Seite begrenzten. "Dort kann man fast alles kaufen, man muss aber aufpassen, zu wem man geht, sonst wird man übers Ohr gehauen."
Sie liefen weiter zwischen Ständen und Gehegen, Aquarien und Regalen voller Eier durch. "Diese Stände hier sind der Basar, dort kann jeder einen Stand aufbauen und mit den Kreaturen handeln, die er gerade zur Verfügung hat. Aber man muss einen festen Preis nennen, sonst schicken einen die Marktaufseher zum Auktionshaus." Letzteres war eine große offene Halle, in der Firo Magi sehen konnte, die große Beutel voller Gold mit sich herum trugen und lauthals versuchten einander zu überbieten. Bis er sich dorthin wagte würde noch einige Zeit vergehen.
Im Zentrum des Marktes kamen sie zu einer großen Pinnwand, an der viele Zettel hingen, auf denen Leute notiert hatten, was für Kreaturen sie suchten. Einige sahen aus, als würden sie schon länger dort hängen und ein kurzer Blick zeigte, dass es sich meist um Angebote für Kreaturen handelte, deren Eier schon seit langer Zeit niemand mehr gefunden hatte.
"Hallo Borderfly!" rief Feuerfresser ihrer Freundin zu, die mit einem ihrer üblichen Züge von Eiern und kleinen Kreaturen an ihnen vorbeiging und schnell in der Masse verschwand. "Borderfly leitet wie du weisst eine Aufzuchtstation, die sind dort drüben." Ganz am Rand des Marktes konnte Firo einige Stände sehen, wo die Leute ihre Eier abgaben, die von den Magi, die sie pflegten vorsichtig umsorgt wurden.
Endlich blieben sie an einem Stand stehen. "So, jetzt pass gut auf, ich zeige dir nun wie man handelt."



Fasziniert schaute Firo zu, wie Feuerfresser näher an den Stand trat und selbst die seltensten Eier mit scheinbar geringem Interesse betrachtete. "Werte Dame, wie wäre es mit diesem Enox Ei? Aus eigener Nachzucht und aus einer hervorragenden Linie, für euch nur 5000g." pries der Händler das Ei an, dass Feuerfresser gerade in den Händen hielt. "Das ist ein hervorragendes Angebot, aber ich schaue mich noch ein bisschen an den anderen Ständen um und komme nachher wieder." sagte Feuerfresser und wandte sich zum gehen. "Ihr werdet sicher kein besseres Angebot finden. 4000 g sind doch ein spottpreis für eine solche Kreatur." Verblüfft sah Firo den Händler an, waren es nicht gerade noch 5000 gewesen? Feuerfresser sah wieder den Händler an. "Könnt ihr mir genaueres über den Stammbaum erzählen?" "Nun ja..." begann der Händler und wurde sichtlich ein wenig nervös. Das war selbst für Firo schon ein deutliches Zeichen, hatte er doch schon einiges darüber gelernt, wie er die Stammbäume seiner eigenen Kreaturen nachvollziehen konnte. Er schaute weiter dem Hin und Her zwischen Feuerfresser und dem Händler zu, dessen Preis mittlerweile bei nur noch 2500 g lag, als ihm eine grünliche Kugel vor die Füße rollte.
Verwundert beugte er sich herunter und hob sie auf. Sie schien aus Stein zu bestehen und zeigte leichte Kratzspuren, als hätte sie schon einiges erleiden müssen. Während er noch rätselte, was er da wohl in den Händen hielt kamm plötzlich ein rotes Fellbündel auf ihn zugeschossen. Erschrocken machte er einen Satz zurück, doch das Tier stoppte vor ihm und sah ihn erwartungsvoll an. "Wirf ihm den Ball zu, Junge" sagte ein lächelnder Mann, dessen Stand gegenüber lag, "vorher wird er dich nicht in Ruhe lassen." Firo warf den Steinball vorsichtig in Richtung der Kreatur, die ihn mit einem Satz aus der Luft schnappte und davonschoss. Firo sah ihm nach; er hatte schon Tenera Hunde gesehen, aber nur die ausgewachsenen, welche die Magi begleiteten. Wie herrlich es sein musste einen dieser außergewöhnlichen Hunde selbst aufzuziehen. Während er darüber nachdachte stupste ihn plötzlich etwas an. Der kleine Tenera war zurückgekommen und hatte seine Jadekugel wieder vor Firos Füße gelegt. Lächelnd hob er sie auf und warf sie vorsichtig in einen freien Gang zwischen den Ständen. "Der kleine hat wohl einen Narren an dir gefressen." meinte der Händler und fing den roten Hund ein, als dieser wieder an ihm vorbeilief um Firo erneut seine Kugel zu geben. Enttäuscht jaulte der Tenera und sah seinen Besitzer bittend an. In dem Moment drehte Feuerfresser sich um, das Enoxei in der Hand. Erschrocken stellte Firo fest, dass er nicht mehr viel von seiner Lektion im Handeln mitgekriegt hatte. Er schielte zu dem Stand gegenüber und fragte Feuerfresser leise "Wie viel ist eigentlich ein Tenera wert?" . Sie lächelte, natürlich war ihr nicht entgangen, was sich hinter ihr abgespielt hatte, während sie handelte. "Wir können ja mal rüber gehen und du zeigst mir, wieviel du übers Handeln gelernt hast" sagte sie und grinste breit, woraufhin Firo rot wurde. Gemeinsam gingen sie zum Stand, wo der kleine Tenera sofort wieder auf Firo zusprang. "Entschuldigung, aber...wieviel wollt ihr für den Tenera?" Firo versuchte Feuerfressers Ton nachzuahmen, stockte aber leicht und konnte sein Interesse nicht wirklich verbergen. "Nun", sagte der Mann, "das ist ein Tenera der ersten Generation, er dürfte ein bisschen zu teuer sein für einen Jungen wie dich. Firos Hoffnung sank und er schaute enttäuscht zu Boden. "Allerdings suche ich schon lange nach einem Hallow-Capricorn", fuhr der Händler fort und zwinkerte Firo zu. Aufgeregt schaute Firo zu Feuerfresser auf, die ihm aufmunternd zunickte. "Ich habe ein Hallow, ebenfalls aus erster Generation." Stolz hielt Firo sein Ei hoch. "Dann haben wir einen Deal." Der Händler nahm das Ei vorsichtig an sich und reichte Firo die Leine, mit der er den kleinen Tenera gebändigt hatte. "Du musst aber dafür sorgen, dass der Kleine genug Gesellschaft hat, Teneras sind sehr gesellige Tiere, normalerweise zieht man sie immer zu zweit auf." Das hatte Firo nicht gewusst; etwas ratlos und traurig sah er den kleinen Hund an, der mit heraushängender Zunge zu ihm aufschaute. "Einen zweiten Tenera kann ich mir aber nicht leisten." sagte er leise und traurig, er wollte sich richtig um seine Tiere kümmern und wenn es dem Hund nur gut ginge, wenn er einen Artgenossen hätte, dann würde er ihn hier lassen müssen. Beruhigend legte ihm Feuerfresser eine Hand auf die Schulter. "Es wird sich schon ein Spielkamerad für den kleinen finden."
Sie machten sich auf den Rückweg zum Keep und liefen am Ufer des Lakira-Sees entlang, als Firos Tenera sich plötzlich losriss und davonrannte. Erschrocken sahen sie dem Welpen nach und rannten hinter, doch dieser verschwand in einem kleinen Waldstück. Alles rufen und suchen half nichts und schließlich gingen sie zum Keep.
Firo war traurig und selbst die ausgelassene Stimmung im Gildenzimmer konnte ihn nicht aufmuntern. Er konnte sich nicht erklären, was er falsch gemacht hatte, war der Welpe etwa schon einsam gewesen? Er hätte gerne Fearyl gefragt, der sich mit allen Kreaturen auskannte, doch dieser war wieder einmal auf einer seiner Reisen.
Gerade hatte Firo darüber nachgedacht, als sich die Tür öffnete und Faeryl den Raum betrat, etwas zerzaust und durchnässt vom Regen und offensichtlich erkältet, begrüßte er dennoch überschwänglich alle Anwesenden. Er wie immer einen großen Beutel dabei, in dem er Eier und frisch geschlüpfte Kreaturen zu transportieren pflegte. Dieser Beutel wackelte und bewegte sich, als ob seine derzeitigen Bewohner nicht ganz einverstanden wären mit dieser Art des Reisens. Fearyl setzte den Beutel ab und hob zwei rote Kreaturen heraus. "Ich war schon fast am Keep angelangt, als der Tenera, den ich aus Synara mitgebracht hatte, einfach so davonlief. Er war schon die ganze Zeit ein wenig schwierig, weil ich ihn alleine mitgenommen hatte, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Etwas später fand ich ihn dann am Ostufer des Sees, wo er mit diesem anderen Welpen fangen spielte. Ich frage mich, wer diesen Kleinen wohl vermisst." Etwas ratlos hob er den zappelnden Tenera in die Höhe.
Dieser sprang ihm vom Arm, rannte auf Firo zu und leckte ihm das ganze Gesicht ab. "Nun, ich denke das beantwortet meine Frage." meinte Fearyl breit grinsend und ging zu Firo hinüber. "Jetzt wo die beiden sich angefreundet haben, kann man sie nicht mehr ohne weiteres trennen und ich kann es auf meinen Reisen nicht gebrauchen, ständig hinter einem Welpen herzurennen. Würdest du ihn in Pflege nehmen und mit deinem zusammen aufziehen?" fragte er und hielt Firo das zweite schwanzwedelnde Fellbündel hin. Vorsichtig nahm Firo ihm den Hund ab und saß nun zwischen den beiden Welpen, die sich glücklich an ihn kuschelten. Er war sprachlos und nickte Fearyl den Tränen nahe zu. Fearyl lächelte ihn an, zerzauste ihm die Haare und drehte sich zu den anderen um. "Gibts keinen Eukalyptustee für einen erkälteten Reisenden?" Jetzt konnte auch Firo wieder in das Gelächter mit einstimmen und schlief kurz darauf auf dem Boden des Gildenzimmers ein, die Arme um die beiden Welpen gelegt.
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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeSo 24 Jan 2010 - 23:50

Auf Onkel Faeryls Wunsch hin....




Firo war pausenlos beschäftigt. Die beiden Teneras hielten ihn mächtig auf Trab und zusammen machten sie fast nichts anderes als Unsinn. Sei es das sie ire Kugeln so rollen ließen das Sachen umfielen oder das sie auf der Jagt nach ihnen oder im gemeinsamen Spiel Leute fast zu Fall brachten oder Sachen durcheinander brachten. Selbst vor ihren Zähnen war nichts sicher, sie knabberten alles an.

"FIROOOOO!!!" schrie Fretti auf als sie sah das die Beiden sich gerade an ihren zusammengelegten Sachen zu schaffen machten. Die Arbeit einer ganzen Woche war dahin. "FIROOOOOOO!!!"

Der arme Junge war vor lauter Müdigkeit eingenickt vor dem Kamin und schreckte nun hoch. Als er sah was die beiden Teneras da angerichtet hatten fuhr ihm ein kalter Schauder über den Rücken. "Oh nein!" entfuhr es ihm und er rannte los. "He he, weg da! Husch husch..." er vertrieb die beiden Teneras und sah nich nun mit Fretti zusammen das Chaos an das sie veranstaltet hatten. Das sorgsam bearbeitete und butterweiche Leder lag in Fetzen da, die vorher strahlend blauen Schuppen eines Cobalts waren nun total zerkratzt und stumpf. "Alles hin." jammerte Fretti.
Firo tat es sehr leid und als einer der Teneras an seinem Bein hochsprang in Erwartung das Firo mit ihm spielen würde fuhr er ihn an. "Nein! Du warst böse, schau es dir an! Das ist alles deine Schuld!" Der kleine Hund zuckte zusammen unter diesem ihm bis dahin unbekannten scharfem Ton und sah aus wie ein kleines Häuflein Elend.
Fretti beugte sich zu ihm herunter und streichelte ihm beruhigend über den Kopf. "Es ist nicht seine Schuld gewesen. Er hat nur gemacht was jeder Welpe macht der unbeaufsichtigt ist. Zwischen richtig und falsch kann er nicht unterscheiden, es ist deine Aufgabe ihm das bei zu bringen. Und wenn du nicht auf ihn aufpassen kannst dann hast du dafür zu sorgen das es jemand anderes macht damit genau sowas nicht passieren kann. Sogesehen ist es allein deine Schuld gewesen, deswegen war es unfair den Kleinen dafür anzuschreien."
Ihre Worte trafen Firo wie ein Stich ins Herz. Er hatte doch nicht das Leder kaputtgekaut, das waren immer noch die Welpen gewesen. Und wie sollte er immer auf sie aufpassen können, die Beiden zusammen waren schwerer zu hüten wie ein Sack voller Flöhe. Und hatte Fretti ihn nicht selber auch angeschrieen? Damit hatte sie doch genau das Gleiche gemacht wie er selber auch.

Jenny, die gerade herein kam um Fretti zu helfen bei der Anbringung der Schuppen, merkte sofort das es gleich zu einer offenen Eskalation kommen würde. Schnell stellte sie sich zwischen Fretti und Firo. "Wie wäre es wenn ich Firo als Strafe mitnehme und nach neuen Schuppen schauen gehe auf dem Markt?" versuchte sie zu schlichten.
Sugar, die auch alles mitbekommen hatte bot sich sogleich an für die Zeit auf die beiden Welpen aufzupassen. "Ich wollte eh gerade etwas raus und schauen ob ich ein Koiei im Fluss erwische."

Fretti seufzte. "ich habe aber nicht mehr genug Leder da für zwei Aufträge."

"Kein Problem, meine neuen Hosen können warten." rief Munin, wie immer nicht vom Zeichenbrett hochsehend. "Merkt ja sowieso keiner wie zerschlissen die Knie sind wenn ich die ganze Zeit nur hier sitze und zeichne."

"Komm schon." Jenny zog Firo mit sich damit Fretti es sich gar nicht erst anders anders überlegen konnte. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."
Firo, war immer noch sauer, hatte aber durch Jenny die ihn einfach mit sich zog keine Gelegenheit mehr Fretti seine Meinung zu sagen und lief schnellen Schrittes mit Jenny mit. Ein bisschen freute er sich auch, er ging gerne zum Markt und es war jedes Mal aufregend zu sehen wie die Händler dort ihre Waren feil boten. Aber Jenny lief schnurstraks mit ihm an den ganzen Ständen vorbei, zu einem Teil des Marktes auf dem er noch nicht gewesen war. Hier wurden nur wenige Eier und Tiere angeboten. Statt dessen gab es hier eher Bekleidung und Schmuck.
"Wir brauchen Leder und Cobaltschuppen." sagte Jenny zu ihm. "Halt mit deine Augen offen, gerade Cobaltschuppen sind eher selten zu bekommen und wenn sind sie meißt kaum zu bezahlen."

Firo schaute sich mit um und kam dabei an einen großen Stand wo allerhand angeboten wurde.
"Na," sprach der Verkäufer ihn an. "Interesse an einem wundervollem Albinodirefell? Eben frisch reinbekommen." Firo starrte auf das Fell das ihm der Verkäufer entgegenstreckte. Er hatte zwar schon gesehen das manche in der Gilde Fell an ihrer Kleidung trugen, aber ein ganzes Direfell, dazu noch von einem seltenem Albino hatte er noch nicht gesehen.
"Ich, ich suche Cobaltschuppen." stammelte Firo, immer noch schwer beeindruckt von der Warenmenge die der Händler feil bot.
"Ah, etwas ganz edles sucht der junge Herr also. Eine gute Wahl. Ich könnte dir welche zu einem Vorzugspreis von, sagen wir weil du es ist, 1000 Gold pro Schuppe anbieten. Normalerweise kosten sie mindestens das Doppelte, da kannst du dich hier ruhig umschauen gehen. Billiger wirst du sie nirgends finden."
Erfreut schaute sich Firo nach Jenny um. Als er sie schließlihc sah winkte er ihr zu sie solle zu ihm kommen. Doch als sie kam zog sie ihn nur weg mit einer sehr angeeckelten Miene und sprach dabei verachtlich über ihre Schulter zum Verkäufer: "Kein Interesse!" Sie wante sich an Firo. "Dort werden wir nichts kaufen, lieber gehen wir ohne Schuppen und Leder wieder zurück."
Firo verstand nun gar nichts mehr. Sie wollten doch Schuppen kaufen oder nicht? Warum dann nicht dort, der Händler hatte doch welche da gehabt. "Aber er hatte doch Schuppen da, auch der Preis war nicht so hoch wie sonst." schmollte er.
Jenny blieb stehen und schaute Firo an. "Weißt du, es kommt nicht auf den Preis an. Manche Sachen haben nicht umsonst ihren Preis. Der dort," sie nickte mit dem Kinn zu dem Verkaufstand wo Firo gerade noch gestanden hatte. "der interessiert sich nur dafür das sein Goldbeutel schnell prall gefüllt ist. Dabei ist ihm egal woher seine Ware kommt. Oder meinst du diese vielen Schuppen fallen alle vom Himmel?"
Firo wußte immer noch nicht was Jenny von ihm wollte. "Wo ist den der Unterschied ob von ihm oder von jemand anderem?"
Jenny seuftze und man merkte ihr an das es ihr deutlich unangenehm war darüber zu reden.
"Schau mal, jedes Stück Leder und jedes fell was du siehst war mal ein Tier. Wenn sie sterben nutzen wir es um uns damit zu kleiden und um es warm und weich zu haben. Der Händler dort hat ein bisschen viele tote Tiere, meinst du nicht auch? Und genauso ist es bei den Schuppen auch."
Langsam erahnte Firo was Jenny meinte und sein Geswicht wurde bleich. "Du meinst...." krächste er, doch Jenny unterbrach ihn. "Ich meine nur das er für meinen Geschmack zuviel anbieten kann bei den doch relativ geringen Preisen."
Schweigend liefen sie weiter über den Markt und Firo began manche Stände mit anderen Augen zu sehen. "Das ist ja schrecklich." sagte er schließlich und blieb stehen. Er wünschte sich gerade nichts lieber als so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.
"Ja, das ist es." Jenny legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Aber es sind noch lange nicht alle so, deswegen ist es wichtig wo wir kaufen gehen. Kom, wir sind sofort da." ermunterte sie ihn und lief weiter, immer noch eine Hand auf seiner Schulter ruhend.
Sie führte ihn zu einer ruhigeren Verkaufsgasse, dort war nicht so ein reger Verkehr wie an den Ständen zuvor. Vor einem kleinem Stand machte sie halt. Der Verkäufer dort sah aus als ob er mindestens schon hundert Jahre alt war dachte Firo bei sich und erhob sich auch nicht von seinem Holzstuhl um wie alle anderen lauthals seine Waren feil zu bieten.
"Sansyasala Hephetim." begrüßte Jenny ihn. "Wir suchen Leder für eine Hose und ein Wams. Außerdem brauchen wir Cobaltschuppen für einen Brustpanzer. Ihr habt nicht zufällig noch welche da?"
Der alte Mann bewegte sich nicht und Firo argwöhnte langsam ob dort nicht eine Puppe saß oder der Mann überhaut noch lebte. Erleichtert aber sah Firo dann doch wie der Mann blinzelte und sich langsam erhob.
"Sansiasala Jenny Fleckenfell." seine Stimme klang erstaunlich kräftig im Gegensatz zu seinem Erscheinungsbild. "Das Leder wird gerade noch so reichen wenn ihr es sparsam schneidet. Mit Schuppen kann ich allerdings nicht dienen. Soleika hatte gerade erst ihren Wechsel gehabt, der nächste ist erst wieder in ein paar Jahren dran." Bei diesen Worten erhob sich hinter der Plane ein mächtiger Cobalt Wyvern und blies dem altem Mann zärtlich ins Gesicht.
"Wenn ich mich recht entsinne hattet ihr sogar die restlichen Schuppen bekommen. Wofür braucht ihr den noch mehr?" sprach der alte Mann und fuhr dem Wyvern ebenso zärtlich über die Nase.
Firo wurde verlegen. "Ja... also... es ist so...." "Wir haben einen kleinen Zwischenfall und brauchen deswegen mehr Schuppen" fiel ihm Jenny schnell ins Wort. "Wisst ihr den wo ich noch welche her bekomme Hephetim? Es ist wirklich wichtig das wir heute noch welche bekommen."
Der alte Mann sah Beide prüfend an. "Was das für ein "Zwischenfall" war wollt ihr nicht sagen oder? Ihr wisst das Cobalt Wyverns nicht häufig anzutreffen sind, noch weniger davon schließen sich je einem Magi an. Ihre Schuppen sind deshalb mit größer Sorgfalt zu behandeln."
Firo wurde rot wie eine überreife Tomate. "Es war meine Schuld." sagte er und fing an dem altem Mann davon zu erzählen. Als er einmal dran war erzählte er ihm nicht nur von dem Vorfall sondern auch wie er zu den Welpen gekommen war und wie schwer es doch für ihn war auf Beide gleichzeitig acht zu geben. Wie leid es ihm tat was geschehen war und das er gerne für den Schaden den die Welpen verursacht hatten aufkommen wollte. Er bot dem Mann seine Hilfe an bei seinen Waren und schweren Herzens schlug er ihm sogar vor das er ihm seinen Enox geben würde wenn es sein müßte.
Der alte Mann hörte ihm die ganze Zeit zu ohne ein Wort zu sagen. Auch als Firo endlich fertig warsagte er nichts und streichelte nur weiter die Nase des übergroßen Wyverns. Schließlich drehte er sich von Firo ab, sein Mut sank.
"Was sagst du dazu Soleika?" fragte der Mann den Wyvern. "Können wir dem jungem Mann helfen?"
Der riesige Wyvern schnaubte wieder zärtlich in das Gesicht des alten Mannes und drehte sich dann zu Firo um. Firo hatte schon Wverns gesehen, doch dieser hier war bedeutend größer als die die er bis dato gesehen hatte. Als der Kopf schließlich nahe an seinem Gesicht war wurde ihm doch etwas mulmig, aber er blickte mit festem Blick zu dem Wyvern hinauf. "Bitte." sagte er.
Der Wyvern blies einen Schwall warmer Luft in Firos Gesicht und wante sich dann ab. Enttäuscht sah Firo wie der Wyvern den Kopf auf seine Seite legte als ob er sich zur Ruhe legen wollte. Seine Schultern vielen schlaff herab und er sah Jenny mutlos an. "Was machen wir den jetzt?" fragte er sie, schaute dann betreten zu Boden.
Doch statt Jenny antwortete der alte Mann. "Ihr, vor allem du, solltet euch nun wohl bei Soleika bedanken."
Firo blickte auf. Der Wyvern hielt ein paar schimmernde Schuppen in seiner Schnauze und hielt sie so Firo entgegen. Firo nahm sie ehrfürchtig an und wagte kaum zu atmen, aus Angst das er damit die Schuppen wegblasen könnte.
Jenny stupste ihn schließlich an. "He, willst du dich nicht bedanken?" stupste sie ihn an und wante sich dann an Hephetim. "Ich danke euch Beiden für dieses wundervolle Geschenk. Seid gewiss das wir dieses Mal besser darauf acht geben werden." sie verbeugte sich leicht vor ihnen und der alte Mann senkte im Gegenzug leicht den Kopf.
Firo blinzelte benommen. Geschenk?
"Ich danke dir, äh, euch vielmals. Wieviel bin ich euch schuldig?" In Gedanken rechnete er geradeaus was die Schuppen in seiner Hand kosten würden und er sah sich schon hier arbeiten bis er genauso alt wie der Mann jetzt wäre.
"Schuppen die ein Drache dir aus freien Stücken gibt kann man nicht kaufen. Sie sind ein Geschenk und nicht mit Gold aufzuwiegen." sagte Hephetim zu ihm. "Ich kann nicht verkaufen was Soleika dir von sich aus gibt. Achte gut darauf und besonders das deine Welpen sie nicht wieder in ihre Milchzähne bekommen."
Firo war sprachlos. Er wußte zwar das viele Magis mehr als hilfsbereit waren und so manche kostbaren Sahcen und Tiere wechselten schon ohne besondere Gegenleistung den Besitzer. Selbst izhm wurde schon so manches Geschenk gemacht das nicht gerade günstig war. Aber so ein Geschnek war auch ihm noch nie gegeben worden, er hatte bis eben nichtmal davon gewußt das Drachen ihre Schuppen auch verschenkten.
Gerührt wante er sich an den Cobalt Wyvern. "Ich danke dir vielmals für dieses Geschenk Soleika." Er verbeugte sich wie er es bei Jenny gesehen hatte vor dem Wyvern. Dieser blies im Gegenzug nun Firo zärtlich ins Gesicht bevor er sich wieder hinter der Plane hinlegte.
"Soleika ist selber nicht mehr die Jüngste." sagte Hephetim. "Und auch mir bekommt das lange Stehen nicht mehr allzugut. Wenn ihr entschuldigt und euch das Leder selber aus dem Wagen holen würdet?" mit diesen Worten setzte er sich schwer wieder auf seinen Stuhl und seufzte auf. "Diese alten Knochen wollen nicht mehr so richtig."
"Aber natürlich" ereiferte sich Firo und verstaute die Schuppen vorsichtig in seinem Beutel. Dann sprang er in den Wagen um eine Bahn Leder heraus zu holen. Wie weich es war, sogar noch weicher als das was seine Welpen heute kaputt gebissen hatten.
Jenny zahlte das Leder und gab dem Mann eine kleine Ampulle, "Für die alten Knochen" sagte sie dabei.

Auf dem Heimweg sprachen sie nicht miteinander. Firo hätte sowieso nicht viel sagen können da er an der Bahn Leder doch gut zu tragen hatte. Völlig atmenlos kam er schließlich mit einer fröhlich summenden Jenny wieder in der Gildenhalle an.
Drinnen wurde er schon von Fretti erwartet.
"Es tut mir leid" sagten beide gleichzeitig, verstummten und lachten dann.
"Nein Firo, es ist schon gut. Mir tut es leid. Ich hätte diese Sachen nicht in Reichweite eines Tenera Welpen lassen sollen. Und ich hätte dir auch ein bisschen helfen können diese beiden zu erziehen. Es sind schließlich deine ersten Welpen. Hier." Sie hielt ihm zwei schmale Lederkissen entgegen. "Die habe ich auch den Überresten zusammengenäht für die Welpen. Daran können sie ihre Milchzähne wetzen solange und soviel sie wollen."

Firo viel Fretti dankbar um den Hals und sie drückte lächelnd den Jungen an sich.
"Weißt du, manchmal vergesse ich einfach wie schwer es für dich sein muß das alles zu lernen. Du machst so viele Sachen so natürlich als ob du nie etwas anderes gemacht hättest, da stecke ich meine Erwartungen an dich einfach ab und zu zu hoch."
Firo blickte verwundert zu ihr hoch. Ihm war es bis jetzt immer vorgekommen als ob er sich bei allem wie ein Tolpatsch anstellte.
"Nun schau nicht so verwundert drein." lächtelte sie. "Hilf Jenny und mir lieber die Rüstung für Faeryl fertig zu bekommen bevor er morgen früh ankommt."

Während sie die halbe Nacht nun daran saßen das Leder zu schneiden, zu nähen und mit den Cobaltschuppen zu versehen erzählte Firo in allen Einzelheiten von seinem heutigem Erlebnis während die Welpen um sie herum mit ihren neuen Lederkissen am spielen waren.
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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeDi 26 Jan 2010 - 0:40

Zur Erinnerung, das kam von Ty.
Ich hab nur ein bisschen zugedichtet und umgeschrieben. Den Hauptteil hab ich so gelassen wie er war. Dank gebührt damit allein Ty die es sich nicht verkneifen konnte eine Stellungsnahme zum Stand zu schreiben.^^
Danke dafür. I love you

Spoiler:


Während Firo Fretti alles erzählte was er an dem Tag erlebt hatte hörte noch jemand anders ganz interessiert zu. Ty war es schon lange ein Dorn im Auge gewesen das manche Stände Felle reinweg als Ware anboten ohne dem Tier von dem es kam dafür zu danken.
Er konnte es gerade so akzeptieren das Felle von kranken und alten Tieren die gestorben waren verwendet wurden, auch wenn es ihn innerlich als Werwolf davor grauste. Und bevor er jemals auf einem der Felle die es in der Gilde gab sitzen oder liegen würde würde vermutlich eher die Hölle einfrieren.
In einem unbeobachtetem Moment zog er Jenny beiseite und fragte sie über den Stand aus. Traurig erzählte sie ihm ihren Verdacht das dort mehr als nur Felle und auch sonstige Sachen von kranken und alten Tieren angeboten wurde. Gerade die Anzahl der Albinodirefelle hatte sie sehr erschreckt. Auch hatte sie beobachtet das dieser Händler immer eine so große Auslage hatte und die Preise sehr niedrig. Etwas das einfach nicht zueinander passte.

Tyriagris Augen funkelten gefährlich während Jenny ihm dies alles erzählte. Den kleinen Albino Dire den er die ganze Zeit auf dem Arm trug übergab er schließlich Jenny als sie mit ihrer Erzählung endete. "Pass gut auf sie auf" trug er ihr auf. "Ich glaube ich werde diesem wertem Händler mal einen Besuch abstatten." grollte er und entschwand schnellen Schrittes aus der Gildenhalle, ein großer Teil seines Rudels folgte ihm und, wie sollte es auch anders sein, die beiden Tenera Welpen gleich mit.

Firo hatte in der ganzen Arbeit ein bisschen die beidne Welpen aus den Augen verloren und als er merkte das es auf einmal ungewöhnlich ruhig war wurde er mißtrauisch. Tatsächlich, die beiden Racker waren weg. Suchend sah er sich um, in der Gildenhalle waren sie nicht zu sehen.
"Ty ist vorhin mit einem Teil seiner Dires gegangen, vielleicht sind die Welpen gleich unbemerkt mit." merkte forsaken an, die sich mit den beiden Enoxen vergnügte. Firo wurde es heiß und kalt. Nach dem was heute erst war wollte er bestimmt nicht schon wieder Ärger mit den Welpen haben. Für einen Tag hatte es mehr als gereicht.
"Oh bitte nein!" stöhnte er auf. Forsaken rang mit sich selber, eigentlich gehörte es sich ja nicht zu lauschen, aber sie konnte nicht mit ansehen wie ihr neuer Freund sichtlich am leiden war. "Ich glaube das er zum Markt wollte, zu einem Stand der viele Albinofelle anbietet."
Firo überlegte blitzschnell und sah sich um. Jenny war zusammen mit Fretti beschäftigt das Leder zu schneiden, so schnell würden sie nicht merken das er weg war. Trotz allem bat er Forsaken jedem der nach ihm fragter zu sagen das er mit den Welpen kurz raus an der frischen Luft wäre damit die Beiden tollen konnten.
Beiden war nicht gerade wohl dabei da Lügen hier gar nicht gerne gesehen und auch, als fast einzige Tat, wirklich bestraft wurden, sie trösteten sich aber damit das es eine Notlüge wäre und es schon keinem auffallen würde.

Firo schlich sich aus der Gildenhalle heraus und rannte so schnell er konnte zum Markt hinüber. Von welchem Stand die Rede war wußte er nur zu genau, so schnell würde er das nicht mehr vergessen können.
Am Anfang vom Markt sah er schließlich ein großes Rudel Dires liegen. Die können nur von Ty sein. Dachte Firo und tatsächlich, mitten unter den Dires schliefen diese beiden frechen Tenera Welpen und sahen aus als ob sie kein Wässerchen trüben könnten.
Firo überlegte. Auch wenn es Ty's Dires waren und sie ihn kannten hatte er doch zu vie lRespekt vor ihnen um dort einfach seine Welpen raus zu holen. Er könnte nun also hierbleiben und warten bis sie wach wurden oder schauen ob er Ty fand der sie für ihn dort hervorholen konnten. Nicht lange überlegend entschied er sich für die zweite Möglichkeit, zu lange durfte er nicht wegbleiben ohne das es auffiel. Und Ty würde bestimmt niemandem etwas sagen, da war sich Firo sicher.

So lief er die Stände entlang in Richtung besagten Händlers und bald sah er auch schon Ty wie dieser zielstrebig auf den Stand zulief. Merkwürdig. dachte er bei sich. Was wollte ausgerechnet Ty bei einem Pelzhändler. Bis jetzt hatte ihn niemand bemerkt und so entschloss er sich nah genug heran zu gehen um alles mit zu bekommen ohne direkt von Ty gesehen zu werden.


Ty erkannte den Stand von weitem und als er vor dem Händler stand, pflückte er sich einen jungen Direwolf von der Schulter und sah sich das ausladende Angebot des Mannes an. "Mir scheint, Ihr besitzt viele wertvolle Gegenstände.", begann er dann und strich über die Federn eines Arkai. Der Händler, der den Blick bemerkt hatte, machte augenblicklich ein Angebot, das der Direzüchter kopfschüttelnd ablehnte. Stück für Stück ging der Verkäufer seine Ware durch, bis er schließlich bei den Albinofellen angelangt war. "Besonders weich, weil diese Wölfe noch nicht lange erwachsen waren.", fügte er hinzu und sah Ty weiter an. Der seufzte und legte eine Hand auf das Fell, wie er es gewöhnlich bei allen seinen Wölfen tat. "Sag mir.", begann er. "Sie waren weder alt noch krank. Also wie kommst du an dieses Fell?"
"N-naja, ich.. es ist nunmal.." der Mann schien selbst nicht recht zu wissen, wie er die Lage erklären sollte, während er regelrecht dabei zusehen konnte, wie der Direzüchter immer wütender wurde. Als er schließlich einen letzten fatalen Satz versuchte, um noch eine einigermaßen vernünftige Erklärung zu liefern, dass es ja nur nutzlose Tiere seinen und Albinos der Felle wegen gezüchtet wurden, konnte Ty endgültig nichtmehr an sich halten. "Was genau hat dich gebissen, dass du es WAGST, so in meiner gegenwart zu reden?", brüllte er. "Wie kommst du dazu, Wölfe zu töten, nur um dir ein paar Goldmünzen dazuzuverdienen?"
Der Händler keuchte leise, als er den großen schwarzen Wolf sah, der knurrend auf ihn zukam. Jetzt verrannte er sich nicht mehr in Erklärungen, sondern in Versprechungen, den Handel mit Fellen aufzugeben, während er seine Waren zusammenraffte und sich nach einer Fluchtmöglichkeit umsah. Schließlich drehte er sich einfach um und rannte davon, verschwand zwischen Ständen und Passanten. Ty machte sich auch nicht die Mühe, ihm zu folgen, er hatte erreicht, was er wollte.
Während er sich wieder zurück verwandelte im Drehen prallte er mit Jemandem zusammen.
"Firo?!?"
Firos Gesicht war schneeweiß und seine Knie schlotterten. Er hatte zwar schon einmal mitbekommen wie Ty sich verwandelte aber so einen Ausbruch hatte er bis jetzt noch niemals erlebt. "Ich ich... ich..." stotterte er und sah Ty weiterhin aus großen Augen an.
"Du hättest nicht hier sein sollen." sagte Ty. "Soetwas ist nichts für die Augen von jungen Magis wie dich." fast tat es Ty leid das er den Händler so dermaßen angebrüllt hatte, aber nur fast.
"Weißt du, das was er dort verkauft sind die Felle meine Brüder und Schwestern die sterben mußten nur damit sein Goldbeutel prall gefüllt ist." Ty schloss die Augen damit Firo darin nicht die Mischung aus ohnmächtiger Wut und unbändiger Trauer sah. "Irgendjemand mußte dem ein Ende setzen."
Firo nickte nur. Er konnte sehr gut verstehen was in Ty vorgegangen sein mußte bei diesem Stand. "Dann, dann ist es nun vorbei?"
Ty strich ihm über den Kopf. "Es wird nie vorbei sein solange es weiterhin Menschen wie diesen gibt. Aber es ist ein Anfang." lächtelte er ihn an.
Bevor Firo weitere Fragen stellen konnte die ihm auf der Zunge brannten wurde er von zwei vorwitzigen Tenera Welpen fast zu Fall gebracht als sie ihn gemeinsam ansprangen. Ty konnte ihn gerade noch stützen und wäre dabei beinahe selber hingefallen.
"Mir scheint du mußt ihnen noch ein paar Manieren beibringen." lachte er. "Komm, lass uns zurück gehen. Und das was du gesehen hast wird unser kleines Geheimnis bleiben, einverstanden?"
Firo nickte froh da ihm dabei wieder einviel warum er eigentlich hier war. Auf dem Heimweg erzählte er deswegen Ty schnell warum er überhaupt dagewesen war, was diesen zum Schmunzen brachte. "Eigentlich hätte ich es auch selber sehen müssen, rote Dires gibt es ja nun nicht." Er verspach Firo das auch dies ihrer Beider Geheimnis bleiben würde.
In der Gildenhalle angelangt gesellte er sich wieder zu den beiden Frauen und half ihnen weiter bei der Verarbeitung. Ty hingegen nahm Jenny wohlweislich anlächelnd den kleinen Albino ab und weiter vor sich hinlächelnd und setzte er sich in eine Ecke des Raumes, während er mit einem Auge die jungen Wölfe im Auge behielt und gedankenverloren den Albino streichelte, den er noch immer auf dem Arm hielt.
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BeitragThema: Re: Onkel Faeryl's Märchenstunde   Onkel Faeryl's Märchenstunde Icon_minitimeFr 29 Jan 2010 - 20:07

*Platzhalter für die klein Fae Geschichte damit er seine Geschicht hier schon einsetzen kann.*
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