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 Gute Nacht Geschichten

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JennyFleckenfell

JennyFleckenfell


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BeitragThema: Gute Nacht Geschichten   Gute Nacht Geschichten Icon_minitimeDo 21 Jan 2010 - 23:40

Das hüpfende Kopfkissen


In einem Wald nahe einer Stadt lebte ein alter Mann. Er hatte ein kleines Haus, Gänse, Ziegen, Hühner, einen Gemüsegarten - einfach alles was man zum Leben brauchte.
Er war ein etwas schrulliger alter Mann und daher besuchte ihn kaum jemand, eigentlich hatte er schon lange keinen Besuch mehr erhalten.
Und daher war es kaum verwunderlich, dass es niemand mitbekam, als er verstarb.
Der Bürgermeister hatte die Aufgabe die nächsten Erben ausfindig zu machen und tatsächlich fand sich ein Enkel, der sogar in der Stadt wohnte. Dieser hatte aber nicht besonders viel Interesse an dem kleinen Haus im Wald, dass er die Tiere und das Haus verkaufte.
Nur aus den Gänsefedern machte er sich ein schönes weiches Kopfkissen.
Als er nun eines Abends zu Bett ging und sich müde auf das Kopfkissen legte fielen ihm sogleich die Augen zu und er merkte gar nicht, wie das Kopfkissen hüpf zu hüpfen begann.
Erst am nächsten Morgen fiel ihm verwundert auf, dass er mitten auf dem Flur lag. Den ganzen Tag war er müde und am Abend ging er früh ins Bett.
Hops – Hops Plötzlich wurde er wach. Er schaute um sich - alles war dunkel. Aber kalt war es - und hart. Er wollte seine Decke wieder über seine Füße zeihen und verlor beinahe das Gleichgewicht.
'Warum liege ich oben auf der Treppe?' dachte er. Er schleppte sich zurück ins Bett und war schon fast am einschlafen als Hops das Kopfkissen hüpfte. Sofort war er hellwach - aber nicht passierte. Er legte seinen Kopf auf das Kissen - wieder nichts. Er legte das Kissen auf seinen Kopf - die Hände darunter - die Füße über die Decke, und drunter. Das Kopfkissen blieb ruhig.
'Vielleicht sollte ich mal so tun als ob ich schlafe'. Er legte sich auf das Kissen, kniff die Augen zu und versuchte langsam zu atmen. Hops --- Hops langsam hüpfte das Kopfkissen los. Aus dem Bett, über den Flur und langsam auf die Treppe zu.
'Oo' dachte er - das könnte wehtun. Aber das Kopfkissen schaffte es ganz vorsichtig die Treppe runterzuhoppeln.
Als das Kopfkissen an der Haustür angekommen war, hörte es auf zu hüpfen. 'Mmmm' morgen sollte ich die Tür offen lassen' dachte er, stand auf und ging ohne Kissen wieder ins Bett.
"Uaaaaahhhh", er streckte und dehnte sich am Morgen. "Das wird ein harter Tag - und eine interessante Nacht! Aber jetzt geh ich erst mal arbeiten".
Am Abend - er hat kein Buch gelesen - legte er sich wieder in sein Bett und begann schlafen zu spielen.
Hüpf....

Das Kopfkissen begann wieder loszuhüpfen. Aus dem Bett, den Flur entlang und die Treppe runter.
'Ein Glück habe ich die Tür offen gelassen' dachte der Mann als das Kopfkissen aus der Tür hüpfte.
Erst jetzt fiel dem Mann auf, dass es vielleicht etwas seltsam wirkt, wenn Mensch auf einem Kopfkissen mitten in der Nacht quer durch die Stadt hüpft.
'Aber egal - es sind eh grad keine Leute zu sehen'.
Einige hundert Hopser später wurde es schon wieder langsam hell. Aber irgendwie sah es nicht so aus, als wenn sie schon am Ziel angekommen wären.
Der junge Mann legte also einen Zettel auf das Kopfkissen
"Bitte nicht wegnehmen. Brauche es noch" und unterschrieb mit seinem Namen.
Dann ging er nach Hause um kurze Zeit später in die Arbeit zu fahren.
Am Nachmittag kam ein freundlicher alter Mann vorbei und wedelte mit dem Kopfkissen.
"Das gehört doch ihnen" strahlte er.
"Ja, danke. Wo haben sie es gefunden?" sagte der junge Mann und ärgerte sich insgeheim. 'Jetzt muss ich den ganzen Weg noch mal hüpfen!!!'.
Am Abend begann also das gleiche Spiel. Er hüpfte sich mit dem Kopfkissen durchs Haus, quer durch die Stadt und in den Wald hinein. Dort lies er das Kissen am Wegrand liegen.
'Hoffentlich findet es niemand'.
Am nächsten Abend war das Kopfkissen noch da. Müde legte er sich darauf und schlief ein. Er wachte erst wieder auf, als das Kissen nicht mehr hüpfte. Er schaute sich verschlafen um und stellte fest, dass er am Gartenzaun von der Hütte seines Opas lag. Langsam öffnete er das Gartentürchen und legte sich auf das Kissen.
Das Kissen hüpfte durch den Garten, über das Gemüsebeet und auf dem Schnittlauch stoppte es.
Auf einmal fing es an zu leuchten. Der Enkel erschrak und wunderte sich, warum ein Kopfkissen leuchtet.
Er schaute unter das Kopfkissen, aber da war nur der Schnittlauch.
Er legte das Kissen auf einen anderen Platz, und das leuchten hörte auf.
Dann ging er zum Schuppen und holte sich Spaten.
Entschlossen begann er den Schnittlauch auszugraben. Und auf einmal stieß auf eine Kiste.
Mit viel Mühen buddelte er die Kiste aus, zog sie raus und öffnete sie -
"Lieber Enkel, ich hatte alles was ich brauchte, aber arm war ich trotzdem nicht. Hier sind ein paar Münzen, die sich über die Jahre angesammelt haben." stand auf dem Zettel, der oben auf der Kiste lag. Der Enkel staunte nicht schlecht. Die Kiste war voll mit Gold und Silbermünzen.
'Eigentlich hat mein Opa ja Recht. Ein paar Tiere für das tägliche Leben, Holz und Steine zum Bauen. Was braucht man mehr.'
Am nächsten Tag kaufte er das Haus zurück, besorgte sich wieder ein paar Hühner, Gänse und eine Ziege und lebte von da an in dem Haus seines Großvaters. Und von dem übrigen Geld kaufte er sich hin und wieder einen Lolli.
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