Ich hab leider nicht mehr geschafft, mein real live hat mich heute stärker beansprucht als sonst und auch vor später Stunde nicht halt gemacht.
Trotzdem hoffe ich dass das Wenige das nun kommt ein bisschen gefällt. Damit bin ich auch nun genau zu der Stelle gekommen die auf Munins Bild zu sehen ist.
Als der Junge sich schließlich bewegte und mit den Augen der Sonne entgegen blinzelte erhob der Wolf sich. „Du bist kein Magi“ ertönte eine Stimme im Kopf des Jungen. Er sah sich erschrocken um und blickte dem Wolf direkt ins Antlitz. „Und trotzdem kannst du mich verstehen. Wer bist du?“ Der Junge wich erschrocken zurück. „Was ist ein Magi?“ fragte er den Wolf. „Typisch Mensch. Sie stellen auf jede Frage mindestens eine Gegenfrage.“ Der Wolf schüttelte sich die lose Erde aus dem Fell. „Mein Ei!“ töne es in seinem Kopf. Eilig sprang er auf und kletterte den Baum hinauf zum Rucksack. Langsam kam er damit wieder herunter, er wollte auf gar keinen Fall das Ei beschädigen, vor allem jetzt nicht wo dieser riesige Wolf ihn beobachtete. „Hier ist es.“ sagte er und holte es vorsichtig aus der Decke im Rucksack hervor. Mit beiden Händen hielt er es fast ehrfurchtsvoll in die Richtung des Wolfes und schaute es fasziniert an. „Was ist in dem Ei? Ich habe noch nie so ein großes Ei gesehen und auch so eine Färbung ist mir neu.“ „In dem Ei ist mein Junges.“ sprach die Stimme in seinem Kopf. „Wenn ich auf Jagt bin grabe ich es ein damit es geschützt ist und warm bleibt. Was wolltest du damit?“
Der Junge hätte sich lieber die Zunge abgebissen als zuzugeben das er, wenn auch nur für einen winzigen Moment, daran gedacht hatte es zu essen. Statt dessen sagte er, immer noch das Ei betrachtend „Wölfe legen keine Eier, sie sind lebend Gebärende.“ Der Wolf fletschte die Zähne.
„Ihr Menschen denkt ihr habt die Weißheit mit Löffeln gefressen, dabei wisst ihr nichts. Nichts! Schau dich um, sieh mich an. Ist das deine vertraute Umgebung? Sehe ich wie ein Wolf aus? Mach die Augen endlich auf und fang an zu sehen!“
Der letzte Satz dröhnte in seinem Kopf und er zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Er sah sich um. Bäume, Erde, Gras... alles sah aus wie immer. „Ich habe die Augen auf und ich sehe damit. Aber nichts von dem was ich sehe ist anders als sonst.“ sagte er trotzig. Langsam machte sich Wut in ihm breit, sein Blut wurde heiß und er merkte wie sich alles in ihm anspannte. Das vor ihm war ein Wolf, nichts weiter als ein Wolf und diese waren es gewesen die Schuld hatten an allem was ihm seither wiederfahren war. Der Wolf merkte die Veränderung die in dem Jungen vorging und spannte seine Muskeln, allerdings ein paar Augenblicke zu langsam den schon stürzte sich der Junge auf den Wolf. „Du bist nichts weiter als ein mieser dreckiger Wolf!“ schrie er während er auf ihn einschlug „Ein mieser dreckiger Wolf!“ Sein Blut kochte und mit einem Schmerzensschrei lies er vom Wolf ab und wand sich auf der Erde. Jetzt war es sogar schlimmer als sonst bei Nacht und er dachte nun wirklich er müsste dieses Mal an den Schmerzen nun sterben.
Auch im Wolf machte sich Wut breit und er setzte zum Sprung an, ließ aber mitten in der Bewegung ab und legte sich mit seinem vollem Gewicht auf den Jungen. Irgendetwas an ihm war anders als an den Menschen die er bis jetzt getroffen hatte. Er konnte ihn hören, ihn verstehen, und auf seltsame Art fühlte der Wolf die Schmerzen die der Junge haben mußte wie zarte Vibrationen in seinem eigenem Leib. Selbst bei den bisherigen Magis die er getroffen hatte war ihn sowas noch nie passiert, viele von ihnen konnten ihn nichteinmal verstehen, selbst wenn sie es versuchten. „Du musst atmen und zur Ruhe kommen. Kämpfe nicht dagegen an und gehe mit den Wellen mit die der Schmerz dir bringt. Mach den Geist frei.“ Der Junge versuchte es, doch es war schwer, sehr schwer. Immer wieder versuchte er abwechselnd sich von der Last des Wolfes zu befreien, auf ihn einzuschlagen und gegen die Schmerzen anzugehen. Aber es nützte nichts, der Wolf lag auf ihm wie ein Fels und ward nicht zu bewegen. „Höre auf meinen Herzschlag.“ erklang es im Kopf des Jungen und langsam schaffte er es im Rhythmus des schlagenden Herzens sein Eigenes diesem anzugleichen und im Einklang dessen den Schmerz in Wellen aus dem Körper zu treiben. Es dauerte lange doch irgendwann wurden diese Intervalle langsamer und schmerzfreier.
Der Wolf spitze die Ohren und sprang auf. Langsam ging er ein paar Schritte gen Osten und wittere. „Komm,“ sagte er zum Jungen der immer noch nicht vollends wieder bei Kräften war „wir müssen fort von hier. Sofort!“ Langsam und mit weichen Beinen versuchte der Junge aufzustehen, knickte aber sogleich wieder ein. „Komm schon,“ kam es vom Wolf ärgerlich „wir haben keine Zeit für sowas.“ Dabei schubste er ungeduldig den Jungen auf die Beine und nahm vorsichtig sein Ei, welches auf wundersame Weise immer noch heil war. Der Junge torkelte mehr als das er lief zu seinem Rucksack und knickte wieder mit den Beinen weg als er versuchte ihn aufzunehmen. „So wird es nichts.“ grollte der Wolf. „Wickel mein Ei wieder ein wie die Nacht zuvor und schwing dich auf meinen Rücken. Aber beeile dich um Nagas Willen!“
Dem Jungen blieb keine Zeit zu fragen wer Naga war da er spürte wie ernst es dem Wolf war mit der Eile. Vorsichtig wickelte er das Ei in die Decke und steckte diese sacht in seinen Rucksack wie am Abend zuvor. Kaum war dies geschehen saß er auch schon auf dem mächtigem Wolf der ihn sich kurzerhand im Lauf auf den Rücken geschwungen hatte. Der Junge wäre beinahe wieder runter gefallen als der Wolf im vollen Lauf einfach seinen Kopf zwischen seine Beine steckte und ihn unsacht so auf seinen Rücken holte. „He, pass doch auf!“ rief der Junge und krallte sich mit beiden Händen so fest ins Fell das er büschelweise das Fell heraus riss. Der Wolf jaulte auf angesichts dieser unsanften Behandlung. „Mach so weiter und ich lasse dich hier allein zurück.“ murrte er. Aber der Junge hatte gar keine Zeit darauf zu achten da er vollauf damit beschäftigt war nicht herunter zu fallen. Doch genau das passierte beinahe als der Wolf abrupt stehen blieb, die Ohren angelegt und mit funkelnden Augen hoch blickte.
„Ohhh verdammt..... was ist DAS den?“ rief er aus nachdem er sich wieder gefangen hatte.
Vor ihnen stand das wohl riesigste, bedrohlichste und auch hässlichste Wesen das er jemals gesehen hatte. Es sah aus wie eine misslungene und überdimensionierte Mischung aus Mensch und Gorilla. Was nicht unter einer dunklen Rüstung steckte, die so matt war das er nicht erkennen konnte ob es Eisen oder Leder war, war überzogen mit einem borstenartigen Fell, das vielleicht braun sein sollte wenn es sauber gewesen wäre, so aber eher gräulich schmutzig erschien mit braunen Stellen dazwischen. Die behaarten Arme, die eine genauso überdimensioniert große Axt hielten, waren länger als der Oberkörper und endeten an den Fingern in Hornklauen, denen er lieber nicht zu nah kommen wollte nach näherer Betrachtung. Unter dem dunkelbraunen Waffenrock, der aus einfachem rauhem Leder bestand, blickten Beine hervor die genauso behaart waren wie die Arme und an den Knien nach hinten abgewinkelt waren, ähnlich wie bei tierischen Hinterläufen. Seine nackten Füße bestanden aus drei großen Zehen die, genauso wie die Finger, große Hornklauen am Ende hatten.
Doch am interessantesten war sein Gesicht, das bis auf einen, die restliche Körperbehaarung betrachtend, eher spärlichen Bart, der das Gesicht umrahmte gräulich grün und braun war. Eine höchst ungesunde Hautfarbe wie er fand. Die Ohren waren ähnlich wie die eines Tieres, standen seitlich vom Kopf ab und liefen spitz zu am Ende.
Alles an ihm sah plump aus, doch aus seinen schwarzen Augen, die seitlich spitz nach oben zuliefen, funkelte ihn eine nicht zu unterschätzende Intelligenz an die nicht zu seinem sonstigen Erscheinungsbild passen wollte.
Der Wolf beugte leicht seinen Kopf, es sah aus als ob er sich vor diesem Ungetüm verneigen würde. Doch der Junge spürte das alles im Wolf angespannt war und der ganze Körper unter dieser Spannung am zittern war. „Egal was passiert,“ wisperte es in seinem Kopf „du wirst genau das tun was ich dir sage und kein Ton wird deine Lippen verlassen.“
to be continued.........